Bochum. Angefangen hat die Gastronomin Kyung-Ah Meiers mit Streetfood. Inzwischen serviert sie ihre koreanischen Sushi-Variationen im eigenen Lokal.
Ein eigenes Restaurant! Eine traumhafte Vorstellung. „Aber eigentlich ist es ganz schön hart“, weiß Kyung-Ah Meiers. Seit Februar 2018 betreibt die 35-Jährige das koreanische Soul-Food-Restaurant „Kimbap Spot“ am Hellweg in der Bochumer Innenstadt. Im Angebot: Kleine mit Reis und Gemüse gefüllte Rollen, die an Sushi erinnern. Aber es sind Kimbap (Kim steht für Seetang und Bap für gekochten Reis). Traditionell verleiht Fischsoße den Röllchen sein Aroma – bei Kyung-Ah Meiers bleibt sie weg.
Ihre vegane Lebensweise brachte sie dazu, koreanische Speisen neu zu interpretieren. Farbenfrohes Kimbap gefüllt mit Reis, roter Beete, Tofu und Avocado, frei von rohem Fisch. Verzehren können ihre Kunden es in einem Lokal, dessen tiefhängende Lampen, eine gläserne Theke und Blumen auf den Tischen ein gemütliches Flair erzeugen.
Ihr Weg zur Gastronomie war ein schleichender Prozess. Die gebürtige Südkoreanerin kam als Kleinkind nach Deutschland und hat einen Bachelor in Deutsch und Koreanistik. Sie wollte eigentlich Fremdsprachenlehrerin werden.
Um ihr Studium zu finanzieren, kellnerte sie. „Ich habe öfter für Freunde koreanisch gekocht. Ihnen schmeckte es. So entstand die Idee, koranische Röllchen auf einem Street-Food-Markt anzubieten.
Das war 2015, parallel zu ihrem Bachelor-Abschluss. Streetfood – ein hartes Geschäft, wie sie schnell feststellte. „Auf- und Abbau, die Standmiete, die Mitarbeiter“. Reichlich viel zu tun.
„Gewinn habe ich damals keinen gemacht“, sagt die 35-Jährige. Die Gerichte seien einfach zu aufwendig für den Streetfood-Markt. Es habe aber dabei geholfen, einen gewissen Bekanntheitsgrad aufzubauen. Nebenbei arbeitete Kyung-Ah Meiers als Restaurantleiterin in der Dortmunder Sushi-Bar „Best Friends“. Ein wichtiger Job, um sich finanziell abzusichern.
Ein plötzliches Angebot
Ein Jahr später bekam sie ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnte. Die Besitzer eines ihrer Bochumer Lieblingscafés, Café Kalinka, boten ihr an, den Laden zu übernehmen. Sie musste zu- oder absagen und zwar sofort. Sie sagte zu; und das ohne ein ausgereiftes Geschäftskonzept oder Ahnung von den bürokratischen Hürden zu haben, die danach auf sie zukamen. Seit April 2017 zahlte sie die vollen Mietkosten, doch das Restaurant blieb zu.
Ein Berg Papierkram wartete auf sie – darunter eine zu beantragende Nutzungsänderung sowie ein Schallschutzgutachten. Denn für ein Café gelten andere Bestimmungen als für ein Restaurant. „Ich habe viel Lehrgeld bezahlt.“ Zunächst durfte die zierliche 35-Jährige nur bis 18 Uhr öffnen. Schlecht für‘s Geschäft. Und: Über all diese Hürden sprang Kyung-Ah Meiers allein. Ihre Familie lebt im Saarland und in Berlin: „Die meisten Gründer sind nicht allein, sondern ein Paar oder Gründer-Teams.“ Aber einen Vorteil habe es auch, eine Einzelkämpferin zu sein: „Niemand kann mir reinreden.“
2017 hat sie den bundesweiten Gastro-Gründerpreis 2017 in der Kategorie „authentisches Konzept“ gewonnen. „Der Preis hat mir Kraft und Motivation gegeben.“ Denn damals befand sie sich noch in einer schwierigen Lage mit dem Lokal. Mit einem Sieg hatte sie bei den vielen talentierten Bewerbern nicht gerechnet. Auch die 5000 Euro und ein modernes Kassensystem sowie Gutscheine sowie die mediale Aufmerksamkeit halfen ihr.
Fünf Mitarbeiter, die als Aushilfen arbeiten, beschäftigt die 35-Jährige momentan. Für Festangestellte reiche das Geld momentan noch nicht. „Und ich möchte in jedem Fall sichergehen, dass ich meine Mitarbeiter auch bezahlen kann“, sagt sie.
Fünf Mitarbeiter im Team
Eine familienfreundliche Branche sei die Gastronomie nicht. Wegen der Arbeitszeiten. Etwas zu planen, beispielsweise Urlaub, sei schwierig. „Jetzt noch ein Kind aufzuziehen, könnte ich mir nicht vorstellen.“ Die Verantwortung die hinzukomme, traue sie sich nicht zu.
Bei all dem Stress freut sie sich über Komplimente der Kunden, die ihr visuell ansprechendes Essen zu schätzen wissen. Ihr sei bewusst, dass ihr Essen nicht gerade günstig ist, aber dafür bekommen ihre Kunden Qualität in Mengen, die auch satt machen.
Wichtig ist ein finanzielles Polster
Wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte, würde die Gastronomin einiges anders machen. Heute weiß sie: Planung ist alles. „Und man braucht immer ein größeres finanzielles Polster, als man anfangs dachte.“ Gelegentlich sehnt sich die 35-Jährige nach einer entschleunigten Arbeit. Sie lächelt und fügt hinzu: „Aber das ist in der Gastro-Szene unrealistisch.“
Und wie sehen Kyung-Ah Meiers Pläne aus? Expandieren. Wenn auch erst einmal nur vorübergehend. „Wir haben gerade einen temporäres Restaurant in Dortmund eröffnet. Die Eisdiele „Kugelpudel Garden Eden“ wurde in ein Kimbap-Lokal verwandelt. Kyung-Ah Meiers schmunzelt und sagt: „Zwei Lokale bedeuten ganz schön viel Stress. Aber es macht auch Spaß, wenn dann alles läuft.“
Starke Frauen in Bochum
Eine leidenschaftliche Botanikerin
Henriette Kortum (1770-1839) war begeisterte Botanikerin. Ihr Vater Arnold Kortum, Arzt und Heimatforscher, legte darauf Wert , dass seine Tochter zu einer gebildeten Persönlichkeit heranwuchs – wenngleich Henriette als Frau nicht studieren durfte. Von ihrem Mann, einem Apotheker, ließ sie sich scheiden. Ein Schritt der Frauen damals viele Nachteile brachte, aber ihr Familie hielt weiterhin zu ihr. Die sparsame und geschäftstüchtige Frau hinterließ jedem ihrer vier Kinder ein Haus sowie eine große Sammlung von Backrezepten.
Schäfer rückt Frauen ins Rampenlicht
Gabriela Schäfer (SPD), eine der drei Bürgermeisterinnnen der Stadt Bochum, lebt seit 1974 in Querenburg. Seit 30 Jahren ist sie die Stimme Querenburgs im Rat der Stadt Bochum, von 1994 an als erste Bürgermeisterin. Ehrenamtlich engagiert sie sich als Vorsitzende des Stadtsportbundes und Kreispolizeibeirates. Bis 2017 war sie 33 Jahre lang Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gelsenkirchen, zuvor Personalrätin in Bochum. Schäfer stellt, wie sie sagt, lieber Frauen in den Mittelpunkt, als sich selbst.
Hilfe für Heimatlose
Die Arbeiterwohlfahrt in Bochum hat Frieda Nickel (1889-1970) mitgegründet. In der Weimarer Republik fanden viele notleidende Menschen bei der AWO Unterstützung. Nach dem Krieg wurde sie politisch wieder aktiv: Nickel baute die AWO neu auf, organisierte die Versorgung von Heimatlosen und Flüchtlingen. Frieda Nickel gründete viele AWO-Einrichtungen, bekam 1966 den Ehrenring der Stadt. Sie starb in einem AWO-Seniorenheim in Langendreer.
Ein Herz für die Schauspielerei
Annette Dabs ist seit 1997 Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin des Deutschen Forums für Figurentheater in Bochum. Außerdem ist die Regisseurin und Kulturmanagerin künstlerische Leiterin des internationalen Festivals Fidena. Die Lübeckerin studierte Musiktheater-Regie sowie Schauspiel in Hamburg. Regie führt sie am Schauspielhaus Essen, verschiedenen Stadttheatern und in der freien Szene.
Birigt Fischer wechselte die Seiten
Die gebürtige Bochumerin und ehemalige SPD-Politikerin Birgit Fischer war von 1986 bis 1990 Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bochum. Die heute 65-Jährige wurde 2001 NRW-Ministerin für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie. Seit 2011 ist Birgit Fischer Hauptgeschäftsführerin beim Verband forschender Arzneimittelhersteller. Zuvor war sie im Vorstand der Barmer GEK. Zudem ist die Bochumerin Beiratsmitglied von Jugend gegen AIDS.
Europameisterin im Kugelstoßen
Kugelstoßerin Julia Ritter vom TV Wattenscheid 01 ist Sportlerin des Jahres 2018. Die 20-Jährige holte sich 2017 den Titel bei den U-20-Europameisterschaften. Ritter wurde dort kurz vor Wettkampfende noch von einer Konkurrentin überboten, eroberte sich aber mit ihrem letzten Versuch und einer neuen Bestleistung die Goldmedaille. Spezialisiert hat sich Julia Ritter auch auf den Diskurswurf. Eigentlich ist die Sportlerin eine Quereinsteigerin: Als 13-jährige Handballspielerin nahm sie die Kugel eher zufällig in die Hand und entdeckte ihr Talent.
Einsatz für Frauenhäuser
Erika Stahl (CDU) gehört zum Bürgermeisterinnen-Trio der Stadt – ein Ehrenamt. Die 70-Jährige repräsentiert die Stadt bei offiziellen Anlässen. Stahl ist Sprecherin des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Ihr Einsatz gilt Frauenhäusern und Prostituierten. Bei CDU-Parteieintritt 1971 wurde Wiemelhausen ihre politische Heimat – dort lebt sie bis heute. Sie leitete den Ortsverband 25 Jahre lang, engagierte sich als stellvertretende Kreisvorsitzende in der Frauen-Union.
Im Krieg war Else Baltz Chefin
Eine Chance sich zu beweisen bekam Else Baltz während des zweiten Weltkrieges: Ihr Mann Richard Baltz, übertrug ihr 1936 die Generalvollmacht über das Textilhaus Baltz, das 1827 von Moritz Baltz gegründet wurde. Als er 1941 plötzlich starb übernahm die Mutter von fünf Kindern die Leitung des Modehauses und rettete es durch den Krieg. Nach dem Krieg koordinierte sie den Wiederaufbau. Else Baltz setzte sich außerdem für Kunst, Theater sowie den Tierpark ein.
Mutter des Kulturrates
Ilse Kivelitz ist Mitbegründerin vom Kulturrat Gerthe Bochum. Seit 1988 hat die Initiative ihren Platz auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Lothringen. Der Kulturrat wurde zur Institution und mit ihm das Kulturangebot im Bochumer Norden etabliert. Gemeinsam mit ihren Ehemann Gerd Kivelitz sind sie quasi die „Eltern des Kulturrates“. Ihr ehrenamtliches Engagement ist verwurzelt in der politischen Überzeugung gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz.
Gegen Atomkraft und Rassismus
Astrid Platzmann-Scholten (Die Grünen) ist seit 2004 eine der Bürgermeisterin der Stadt. Die gebürtige Bochumerin engagiert sich unter anderem für die Anti-Atomkraft-Bewegung sowie gegen Rassismus. Sie ist Mitbegründerin von „BoSprInt“, einem Verein, der sich um Spenden für die Integration von Migranten bemüht.
Ein dichterisches Talent
Henriette Flügel (1796-1877), Tochter von Henriette Kortum, hatte wie ihr Großvater ein besonderes Talent für Dichtkunst. Dieses wurde aber nie gefördert. Mit 15 Jahren verheiratete sie ihr Vater mit einem Arzt. Henriette Flügel brachte 16 Kinder zur Welt, von denen neun früh starben. Nach dem Tod ihres Mannes 1850 begann sie wieder zu dichten. Zwei ihrer Tagebücher mit Gedichten sind erhalten und werden im Archiv der Stadt aufbewahrt.
Zweifache Weltmeisterin
Sabine Braun war zweimal Weltmeisterin im Siebenkampf und nahm insgesamt fünfmal an Olympischen Spielen teil. Als Vize-Europameisterin verabschiedete sie sich mit 37 Jahren aus dem aktiven Leistungssport. Seit 1988 ist sie Mitglied des TV Wattenscheid 01. Seitdem sie selbst nicht mehr aktive Leistungssportlerin ist, widmet sie sich der Talentsuche. Neben dem Sport engagiert sich Braun für die Landeskrebsgesellschaft.
Ihr ist keine Hürde zu hoch
Früh erkannte man das Potenzial von Pamela Dutkiewicz im Hürdenlauf, mit 15 Jahren spezialisierte sich die 27-jährige Sportlerin auf die Disziplin. 2008 schloss sie sich dann dem TV Wattenscheid 01 an. 2014 begann Dutkiewiczs Aufschwung. Bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig gewann Pamela Dutkiewicz ihre erste nationale Medaille bei den Erwachsenen. Ihr bisher größter Erfolg ist der Gewinn der Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 2017 in London.
Die Zukunft fest im Blick
Aysel Osmanoglu ist bei der GLS Bank zuständig für Infrastruktur und IT sowie Mitglied der Zukunftswerkstatt. Sie ist Vorstandsmitglied und Mitglied der Geschäftsleitung. Osmanoglu wurde 1977 in die türkische Minderheit in Bulgarien hineingeboren, mit ihrer Familie emigrierte sie in die Türkei. Nach ihrem Berufabitur wanderte sie nach Deutschland aus, studierte VWL in Heidelberg und BWL in Frankfurt. Schon damals arbeitete sie als studentische Aushilfe bei der Ökobank, die mit der GLS Bank fusionierte.
Geschäftsführerin im Bergmannsheil
Tina Groll ist neue Geschäftsführerin des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil in Bochum. Zuvor war die 44-Jährige dort bereits als Kaufmännische Direktorin tätig. Sie wechselte 2016 in das Bergmannsheil in Bochum und arbeitete dort zunächst als Juristin. Sie füllte die Stabsstelle Recht im Marienhospital Herne aus und war als Juristin bei der katholischen Beteiligungsgesellschaft des Bistums Essen beschäftigt.
Auf den Brettern des Schauspielhauses
Johanna Wieking ist derzeit am Schauspielhaus Bochum in Hannah Biedermanns Kinder- und Jugendproduktion „Alle Jahre wieder“ zu sehen. Die gebürtige Münsteranerin absolvierte ihre Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste im Studiengang Schauspiel. In der Serie „Der König von Köln“ drehte sie eine Episodenrolle und wirkte in „Stromberg – Der Film“ mit. Die Schauspielerin ist zudem Dauergast auf den Brettern im Prinz-Regent-Theater und an der Rottstraße 5.
„Ran an die Wirklichkeit“
Ein Beispiel für Energiegeladene ist Christa Thoben (CDU). Von 1978 bis zu ihrem Einzug in den nordrhein-westfälischen Landtag 1980 war Christa Thoben als Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer in Münster tätig. Von 2005 bis 2010 war sie NRW-Wirtschaftsministerin. Die gebürtige Dortmunderin lebt in Wattenscheid. „Ran an die Wirklichkeit“ – dieses Motto prägt das Leben und Handeln der 77-Jährigen. 2012 wurde sie mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.
Bochums berühmte Putzfrau
Unter dem Kittel von Waltraud Ehlert steckt Kabarettistin und Sängerin Esther Münch. Auch als Sprecherin und Moderatorin ist sie unterwegs. Seit rund 17 Jahren steht die Sozialarbeiterin als patente Putzfrau auf den Revierbühnen. In der Rolle als „SonSchundDa“ tritt Esther Münch mit dem Kosmos in Kontakt, erklärt als „Mechthild Schipinksi“ die Welt aus Bergmannswitwen-Sicht. Ende März 2019 startet ihr 15. Solo-Programm „Verstecken gildet nich“.
Im Einsatz für Frauen in Not
Kerstin Wittmeier ist seit 2015 Polizeipräsidentin für Bochum, Herne und Witten. Zuvor war sie fünf Jahre an der Spitze des Oberhausener Polizeipräsidiums. Sie baute davor als Hauptdezernentin in der Bezirksregierung Düsseldorf die Hafensicherheitsbehörde auf und hatte danach eine Leitungsfunktion im Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW). Für die Kampagne“Luisa ist hier“, ein Hilfsangebot für Frauen in der Partyszene, die aus unangenehmen Situationen heraus möchten, hat sie die Schirmherrschaft übernommen.
Mitbegründerin des Brustkrebs-Laufs
Dr. Gabriele Bonatz ist bereits seit 2000 Chefärztin der Frauenklinik der Augusta-Kranken-Anstalt. Zusätzlich ist sie seit 2007 Chefärztin der Frauenklinik am evangelischen Krankenhaus Herne. Bonatz ist unter anderem Mitbegründerin des gemeinnützigen Vereins „Aktiv gegen Brustkrebs“ sowie des Bochumer Laufs gegen Brustkrebs.
Schwimmerin kehrte nach Bochum zurück
Heli Houben war erst 16 Jahre alt und damit die Jüngste in der Deutschen Mannschaft, als sie 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko antrat – sie erreichte Platz 16 und war die beste deutsche Schwimmerin im Wettkampf. Zuvor wurde die heute 67-Jährige Erste auf 200 Metern bei den Deutschen Meisterschaften 1967, 1968 dann Erste auf 200 und 400 Meter Lagenschwimmen. In Wuppertal arbeitete sie als Lehrerin, später zog es sie wieder zurück nach Bochum. Bis heute ist sie Schwimmerin beim SV Blau-Weiß, feiert weiterhin Erfolge.
Bei ihr laufen alle Fäden zusammen
Vera Battis-Reese ist Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH. Bei der Ruhrtriennale ist sie verantwortlich für alle kaufmännischen Angelegenheiten, wie Verträge, Spenden und Budgets. Die Juristin arbeitete zuvor als Kaufmännische Direktorin der Dresden Frankfurt Dance Company. Nach dem Abitur in Hagen studierte sie Rechtswissenschaften in Köln, promovierte dort zum Thema Bühnenarbeitsrecht.
Autohaus-Chefin in dritter Generation
Kerstin Feix beschäftigt in ihrem Autohaus in Bochum und Witten rund 100 Mitarbeiter. Ihr Autohaus besteht seit über 80 Jahren, sie ist die dritte Generation in der Geschäftsführung. Die Diplom-Ökonomin ist zudem Vizepräsidentin der Handwerkskammer Dortmund. Sie ist Mitglied im Rotary Club Bochum-Mark. Auch im Zonta-Club ist sie aktiv, der die Vernetzung von Frauen untereinander fördert und junge engagierte Frauen auszeichnet. Kerstin Feix setzt sich auch für die Förderung von weiblichen Führungskräften im Handwerk ein.
Patricia Andrew handelt mit Holz
Boots- und Flugzeugbauer zählen zu den Kunden von Patrica Andrew. Die Geschäftsführerin leitet das Unternehmen „Hans Hahn“, das Furnier-, Schnitt- und Edelhölzer produziert, seit 2014. Als Tochter von Hans Hahn, der die Firma 1965 gründete, führt sie die Familientradition weiter. Sie hat in Frankreich und in Kenia gelebt, hat dann in Bochum erst ein Fitness- und Gesundheitsstudio eröffnet, später nach dessen Verkauf ein Unternehmen gegründet, das sich mit der Gesundheitsprävention für Kinder beschäftigt.
Politische Poesie für Gerechtigkeit
Die Poesie von Liselotte Rauner (1920-2005) hatte meist eine klare politische Aussage. Sie verband Kunst mit dem Kampf gegen Ungerechtigkeit. Nach ihrer Gesangs- und Schauspielausbildung kam sie nach Wattenscheid, wo sie von der darstellenden zur literarischen Kunst wechselte. Der Durchbruch als Dichterin gelang ihr 1968 während der Studentenrevolten. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie erst mit 50. 1998 gründete sie die „Liselotte und Walter Rauner Stiftung zur Förderung der Lyrik in NRW“, um Nachwuchs zu unterstützen.
Präsidentin der Gesundheitsschule
Als Präsidentin leitet Prof. Dr. Anne Friedrichs die Hochschule für Gesundheit. Ende des Jahres geht sie – am zehnten Geburtstag der Hochschule – in den Ruhestand. Sie war, bevor sie sich für ihr jetziges Amt im Ruhrgebiet entschied, Professorin für Sozial-, Sozialverwaltungsrecht und Europäisches Recht an der Fachhochschule Oldenburg/ Ostfriesland/Wilhelmshaven. Hier war sie zudem von 2002 bis 2006 Präsidentin der Hochschule. Von 2009 bis 2015 war Friedrichs Mitglied des Wissenschaftsrates und ist dort noch immer beratend tätig.
Die Einschaltquote im Fokus
Als Chefredakteurin von Radio Bochum ringt Andrea Donat seit 21 Jahren täglich mit dem allmächtigen WDR um Quotenanteile. Dass die gebürtige Mülheimerin mal beim Radio landen würde, ahnte sie während ihres Studiums der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte nicht. Nach einem Praktikum bei Radio NRW in Oberhausen folgte ein Volontariat bei Welle West im Kreis Heinsberg. Nach der Ausbildung wurde sie schnell Chefin vom Dienst. 1997 wechselte sie zur Ruhrwelle, wo sie erst kommissarisch und dann fest die Chefredaktion übernahm.
Perle des Ruhrgebietes
Ihre Verbundenheit mit Bochum und dem Ruhrgebiet stellte Tana Schanzara als typische Kiosk-Besitzerin aus Bochum beim ZDF-Städteturnier 1988 oder mit Auftritten bei der Zehnjahresfeier der Disco Zeche Bochum 1989 und der 40-Jahr-Feier des Opel-Werkes 2002 unter Beweis. Tana Schanzara wurde 1925 in Kiel geboren und verstarb an ihrem 83. Geburtstag in Bochum. Seit 1956 gehörte sie dem Ensemble des Schauspielhauses Bochum an. Ihre amüsanten Soli mit Ruhrpott-Flair erreichten Kult-Status und waren immer ausverkauft.
Körper und Seele der Patienten im Blick
Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, Chefärztin am Klinikum Bochum in der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, behandelt zusammen mit ihrem Team sämtliche Arten von Krebs-, Blut- und Knochenmarkerkrankungen. Sie promovierte an der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Uni, Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Abteilung für Immunologie. Ihre klinischen Schwerpunkte liegen bei soliden Tumoren und der Betreuung klinischer Therapieverfahren. Einen Fokus legt sie dabei auch auf die seelische Verfassung der Patienten.
Politikerin mit vielen Posten
Carina Gödecke ist nicht nur SPD-Landtagsabgeordnete, sondern auch Vizepräsidentin des Landtags. Sie ist außerdem stellvertretende SPD-Vorsitzende in Bochum und Vorsitzende der SPD im Stadtbezirk Bochum-Ost. Ihr Abitur machte sie 1977 an der HildegardisSchule, dann studierte sie auf Lehramt. Bereits ihr Urgroßvater und ihr Großvater gehörten der SPD an.Die heute 60-Jährige entdeckte ihre politischen Wurzeln als junge Frau in der aktiven sozialdemokratischen Frauenarbeit. Ihr Motto: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Inoffizielle Weltmeisterin
Petra Landers spielte 1981 bei der ersten inoffiziellen Fußball-Weltmeisterschaft für Frauen. Inoffiziell, weil der Deutsche Fußballbund keine Frauennationalmannschaft hatte. Mit dem SSG 09 Bergisch Gladbach gewann sie. Ein Jahr später, 1982, wurde die Nationalmannschaft gegründet, so kam sie in die erste Elf der deutschen Nationalmannschaft. In ihrer Kindheit kickte die gebürtige Bochumerin als einziges Mädchen im FC Bochum, dann beim TuS Harpen. Petra Landers setzt sich für die Gleichstellung von Mädchen und Frauen im Sport ein.
Erste Frau in Männerdomäne
Irmgard Scheinhardt war die erste Frau unter lauter Männern: 1972 war die damals 45-Jährige die erste weibliche stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende in Wattenscheid. 1973 wurde sie Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und war bei der Kommunalwahl 1975 die erste Frau, die direkt einen Wahlkreis gewann: nämlich ihren in Wattenscheid-Mitte. Ihren Platz im Rat behielt sie bis 1994 – solange sie kandidierte, wurde sie immer wieder gewählt. Sie gründete den Verein „Die Brücke“ mit, der zum Ziel hat, die Situation psychisch Kranker zu verbessern.
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