Bochum. . Immer öfter werden Häftlinge mit Handys erwischt, obwohl sie verboten sind. „In den letzten Jahren hat dies erheblich zugenommen.“

In die JVA Bochum werden immer öfter Handys geschmuggelt. Das bestätigte der Gefängnis-Leiter Thomas König auf Anfrage. „Große Probleme“ habe man mit diesen in der JVA strengstens verbotenen Mobiltelefonen. „In den letzten Jahren hat dies erheblich zugenommen.“

Die Handys werden zum Beispiel über die Gefängnismauer in den Innenbereich geworfen oder von Besuchern in Körperöffnungen versteckt, denn einige Geräte sind in den vergangenen Jahren extrem klein geworden. Die JVA geht gegen das Problem auch mit Handy-Suchgeräten vor. Um Würfe über die Mauer ins Leere laufen zu laufen, soll die tägliche Freistunde teilweise schon in den zentralen Bereich der JVA verlegt worden sein. Trotzdem sei es schwierig, des Problems Herr zu werden, so König.

Mit den Handys würden Gefangene Kontakte nach draußen haben und auch „subkulturelle Geschäfte“ betreiben, etwa mit Drogen. Auch diese sollen manchmal zu bestimmten Zeiten über die Mauer geworfen werden. Wird ein Häftling mit einem Handy erwischt, können ihm zum Beispiel Vergünstigungen wie etwa Langzeitbesuche gestrichen werden.

Vorwurf gegen Vollzugsbeamte

Private Handys sollen regelmäßig auch Vollzugsbedienstete mit in die JVA nehmen, obwohl dies grundsätzlich verboten ist. Das behauptet ein Häftling in einem Brief an Justizminister Peter Biesenbach (CDU). Einen Beweis legte er aber nicht vor. „Ich kann das nicht nachvollziehen, ich glaube das nicht“, sagt Markus Dahlbeck, Vorsitzender des Bundes der Strafvollzugsbediensteten in Bochum. Das hätte schließlich disziplinarische Konsequenzen, wenn ein Mitarbeiter erwischt würde. Es sei auch schizophren, wenn man die Häftlinge wegen Handys sanktioniere und gleichzeitig selbst verbotenerweise Handys in der JVA gebrauche.

Das Ministerium prüft jetzt den Hinweis des Häftlings. Wegen auffallend vieler Beschwerden in seiner langjährigen Haftzeit ist er bereits sehr bekannt in der Justiz.