Bochum. . Mit 18 Prozent ist Bochum am Energieunternehmen Steag beteiligt. Ertrag wirft der Anteil derzeit nicht ab. Von 2020 an könnte er verkauft werden.
Aus der 18-prozentigen Beteiligung am Energieunternehmen Steag werden die Stadtwerke Bochum vorerst keinen Gewinn erwirtschaften. Nachdem die Ausschüttung für 2017 gegenüber dem Vorjahr schon von 5,4 Millionen Euro auf 2,7 Millionen Euro halbiert wurde und sich seit 2011 auf insgesamt gut 27 Millionen Euro summiert, gehen die Anteilseigener bis 2020 leer aus.
Nun haben sich die in der Beteiligungsfirma KSGB zusammengeschlossenen Eigentümer, die Stadtwerke aus Bochum (18 Prozent), Dortmund (36), Duisburg (19), Essen (18), Dinslaken und Oberhausen (jeweils sechs Prozent) geeinigt, von 2020 an einen Ausstieg einzelner Städte aus dem Konsortium zu ermöglichen. Dazu haben den Gesellschaftervertrag geändert, der bislang nur einen gemeinschaftlichen Verkauf vorsah.
Keine Gespräche über Bochumer Ausstieg
Ob Bochum ernsthaft an einen Ausstieg denkt, ist offen. „Es gibt dazu im Moment keine politischen Gespräche“, so SPD-Fraktionschef Peter Reinirkens. Im übrigen sei vorerst Stillschweigen vereinbart worden.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Verhandlungen über die Refinanzierung der Kredite, mit denen die Städte den insgesamt 1,2 Milliarden Euro teuren Kauf gestemmt haben, sollen nicht belastet werden. Bochum hatte seinen Anteil von etwa 216 Millionen Euro an dem Geschäft zu gut zwei Dritteln fremdfinanziert; 67,5 Millionen Euro Eigenkapital hatten die Stadtwerke eingelegt.
Dass die Verkaufsoption in der Stadt positiv aufgenommen wird, ist ein offenes Geheimnis. CDU, FDP/Stadtgestalter und Linke haben sich immer wieder kritisch über die Beteiligung geäußert – aus wirtschaftlichen und umweltpolitischen Gründen. Auch die Koalition von SPD und Grüne bewertet sie vor dem Hintergrund der Energiewende heute anders als vor Jahren. Die Stadtwerke-Geschäftsführung hatte immer wieder darauf gedrängt, einen weiteren Anteilseigner zu suchen. Diese Suche gilt neben der Refinanzierung als vordringliche Aufgabe.