Bochum. . Nach 19 Jahren nimmt Sängerin Pamela Falcon Abschied von den „New York Nights“ in der Bermudahalle. Es wird die 1000. Show.

Zweimal hat sie krank gefehlt. Zweimal musste die Show wegen eines Stromausfalls durch Arbeiten an den nahen Bahngleisen unterbrochen werden. „Aber da haben wir einfach a-capella weitergemacht. Wurde noch ein richtig geiler Abend!“, lacht Pamela Falcon. Dabei ist ihr eigentlich nicht zum Lachen zumute. Seit mehr als 19 Jahren steht die Sängerin an jedem Mittwoch auf der Bühne im Riff. Noch ein Monat, dann verlöschen die Lichter in der Bermudahalle. The Show must go on? Diesmal nicht. Mit der 1000. Vorstellung ist Feierabend für die „New York Nights“.

Karriere begann im Starlight

Es ist eine Geschichte für das Guinness-Buch der Rekorde, die Pamela Falcon in ihrer Wahlheimat geschrieben hat. Geboren in New York, kam sie vor 30 Jahren nach Bochum, wo sie ein Engagement im just angelaufenen Starlight Express erhielt. Die Rollschuhe zog sie alsbald aus. Ihrer Rolle als Rock- und Popröhre blieb sie auch abseits des Musicals treu. Als international gefragte Künstlerin. Als Gastgeberin der „New York Nights“, die seit Ende der 90er Jahre zum Kult avancierten.

Immer wieder mittwochs greift Pam, wie sie landauf, landab genannt wird, am KAP zum Mikro, präsentiert eigene Songs ebenso wie Klassiker aus Blues, Rock, R&B und Soul – und bislang rund 400 Gastkünstler, darunter solche, die später steile Karrieren machten, etwa Stefanie Heinzmann, Jule Neigel oder Percival (ihre gemeinsame Interpretation von „Purple Rain“ bleibt unvergessen). Hinzu gesellte sich manche TV-Größe, die ihr musikalisches Können bewies, etwa Uwe Ochsenknecht und Reinhold Beckmann.

„Das Riff ist unser Zuhause“

„Dieses Format gehört nach Bochum. Und das Riff ist unser Zuhause“, sagte Pamela Falcon, als 2009 die 500. Show über die Bühne ging. „Die 1000“, sagt sie im WAZ-Gespräch, „hatte ich schon damals im Kopf. Ich dachte immer: Das muss ich erreichen. Danach ist es vorbei.“

Genau so kommt es. Am 30. Januar steigt das große Finale. Der Party-Dino im Dreieck verabschiedet sich. Warum? Weil es irgendwann genug ist, sagt Pam. Weil mittwochs immer häufiger Fußball gezeigt wird (anfangs wurde der Showbeginn deshalb auf 22.30 Uhr verschoben). Und weil die Zeiten für Live-Konzerte generell schwieriger geworden seien. „Social Media und Netflix dominieren immer mehr. Die ganze Branche leidet darunter“, beobachtet Pamela Falcon, die im Riff gerade in den letzten Jahren längst nicht mehr immer vor vollem Haus spielte.

Der Abgesang naht. Pam blickt dankbar zurück – aber auch fröhlich nach vorn. Endlich, lacht sie, könne sie mal länger als für eine Woche zum Familienbesuch in die USA fliegen, wo ihre fünf Geschwister leben.

„Das beste Publikum der Welt“

Auch hierzulande werde die Arbeit, die sie auch als Spaß und Geschenk versteht, nicht ausgehen. Als Stimmen-Trainerin („Vocal Coach“) betreut Pamela Falcon persönlich oder per Facetime u.a. Stefanie Heinzmann, die aufstrebende Sängerin Julia Engelmann und Schlagerstar Vanessa Mai. Sie und weitere Show-Prominenz zählen auf die Erfahrung der langmähnigen Riff-Ikone, die zwar stets als „Röhre“ tituliert wird, die ruhigeren Balladen aber mindestens ebenso großartig meistert.

Was sonst noch kommt? „I don’t know“, ich weiß es nicht, sagt Pamela Falcon, lässt aber keinen Zweifel daran, in Bochum zu bleiben, weiter künstlerisch zu arbeiten und aufzutreten. Hier habe sie „die besten Jahre ihres Lebens“ gehabt. Hier „gibt’s das beste Publikum der Welt“.

Sie muss es ja wissen.

>>> Zum Finale werden zahlreiche Stars erwartet

Am 30. Januar (natürlich ein Mittwoch) steigt die 1000. und letzte „New York Nights“-Show in der Bermudahalle Riff.

Dabei erwartet Pamela Falcon zahlreiche Künstler, die die Show in den vergangenen Jahren als Gäste bereichert haben. Ein volles Haus dürfte gewiss sein.

Einlass am Konrad-Adenauer-Platz ist wie üblich um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Alle Infos online auf newyorknights.de.