Svhweißnass, aber happy: 1000 Besucher feierten beim Zeltfestival einen stimmungsvollen „Heimatabend“ mit Pamela Falcon und ihren Gästen.

So bunt und international das Zeltfestival künstlerisch bestückt ist: Es gibt Konzerte, bei denen die Bochumer am See weitgehend unter sich sind. Frank Goosen zählt dabei schon zum Inventar. Und auch Pamela Falcon nutzt das Festival seit dem Start vor neun Jahren zuverlässig für ein Heimspiel – am Dienstagabend im proppenvollen Zelt 3.

Die Riff-Röhre, seit fast 18 Jahren an jedem Mittwoch die markante Stimme der „New York Nights“ im Bermuda-Dreieck, muss niemandem mehr etwas beweisen, ist souverän und selbstbewusst genug, während ihrer Show aus dem Scheinwerferlicht zu treten und Kollegen neben sich glänzen zu lassen. Im Riff ebenso wie beim Zeltfestival, zu dem die US-Amerikanerin zum zehnjährigen Bestehen mehrere Hochkaräter eingeladen hatte.

An ihrer Spitze Stefanie Heinzmann. Die Schweizerin, vor zehn Jahren von Stefan Raab entdeckt und gefördert, hat dem Auf und Ab der Popmusik beharrlich standgehalten. Mit Songs aus ihrem aktuellen Album „Chance of Rain“, vor allem aber mit einer Akustik-Version ihres ersten und größten Hits „My Man is a Mean Man“ überzeugte die 28-Jährige die 1000 Besucher bei schweißtreibenden Temperaturen. Auch Pams weitere Gäste hatten es in sich. Frauenschwarm Gil Ofarim, jüngst einem Millionenpublikum als Sieger des RTL-Formats „Let’s Dance“ bekannt geworden, bewies, dass er auch ein formidabler Sänger und Gitarrist ist. Iva Zalac, Sängerin von Achim Hagemanns Kabarett-Musikgruppe „Der Popolski Show“, hinterließ als Soul-Interpretin Eindruck. Zum Schluss- und Höhepunkt waren alle vereint: Auch wenn beim Beatles-Klassiker „Hey Jude“ zwar nicht das gereifte Publikum, wohl aber einige der jüngeren Künstler auffällig unauffällig auf ein Textblatt spieken mussten.

Ein starker, ein stimmungsvoller Abend mit Pamela Falcon und ihren Freunden, der 2018 ganz sicher eine Fortsetzung findet. Dann aber bitte in ausreichender Länge. Heißt: Beginn um 20 und nicht wie diesmal um 20.30 Uhr. 90 Minuten sind für ein Konzert mit derart illustren Gästen arg knapp bemessen.
WAZ-Wertung: