Bochum. . Trotz Reservierung bleiben Tische und Stühle in Bochumer Restaurants immer wieder leer. Die Wirte wollen aber noch auf eine Vorkasse verzichten.

Allen Appellen zum Trotz: In Bochumer Restaurants bleiben nach wie vor zahlreiche reservierte Tische und Stühle leer. Auf bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes taxiert die Branche den Verdienstausfall. Eine Vorkasse soll aber auch in naher Zukunft nicht erhoben werden.

„Wir rechnen mit Ihnen!“, heißt es in einem Aufruf des Gastronomieverbands Dehoga in der Vorweihnachtszeit. Leider sei es „in Mode gekommen, Plätze zu reservieren und dann gar nicht oder mit weniger Gästen als angemeldet zu erscheinen“, so Kreisvorsitzender Adrian Dellwig (Mutter Wittig).

Wirte bleiben auf Waren sitzen

Geplatzte Termine kommen die Wirte teuer zu stehen. Nur bei frühzeitigen Absagen könne es noch gelingen, Nachrücker zu finden. Die Gastronomen bleiben auf ihren Waren und Kosten sitzen.

Natürlich könne es immer triftige Gründe für eine Stornierung geben, weiß Wirtesprecher Heinz Bruns (Haus Kemnade). „Ich höre aber von vielen Kollegen, dass sich grundsätzlich nichts gebessert hat. Erst kürzlich ist eine komplette Zehner-Gesellschaft nicht erschienen. Dabei tut jeder Ausfall weh – gerade jetzt in der wichtigen Weihnachtssaison.“

Dehoga hofft auf faire Gäste

Vor einer Anzahlung bei der Buchung – bar oder per Kreditkarte – schrecken die Betriebe vorerst noch zurück. „Der Aufwand wäre beträchtlich. Und: Wir wollen unsere Kunden ja nicht verlieren“, so Bruns. „In absehbarer Zeit“, ist er sicher, „wird die Vorkasse aber kommen. Dann digital, ähnlich dem bewährten Pay-Pal-System.“

Die Dehoga bekräftigt: „Noch hoffen wir auf die Einsicht und Fairness unserer Gäste. Aber wenn das Phänomen weiter zunimmt, müssen wir reagieren.“