Bochum. . Das Land NRW fördert die Behandlung von Patienten mit seltenen Erkrankungen in Bochum. Das Katholische Klinikum erhält rund fünf Millionen Euro.
Das Katholische Klinikum Bochum (KKB) will die Versorgung von Patienten mit seltenen Erkrankungen verbessern. Profitieren werden insbesondere schwerkranke Kinder und Jugendliche sowie Patienten mit Morbus Huntington. Die nicht heilbare Nervenerkrankung tritt rund um das 40. Lebensjahr auf und führt im Durchschnitt 15 Jahre nach den ersten Symptomen zum Tod.
Land gibt fünf Millionen Euro
Das KKB profitiert von einer Initiative des Landes NRW, das mit 33 Millionen Euro Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen unterstützt. Neben Bochum auch Datteln und Dortmund. Einen Förderbescheid in Höhe von rund fünf Millionen Euro überreichte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montagabend dem Aufsichtsratsvorsitzenden des KKB, Wilhelm Beermann. Das Geld soll in einen Neubau fließen, der ab Sommer 2019 an der Kinderklinik entstehen soll.
„Die Förderung empfinden wir als wichtiges Zeichen der Wertschätzung unserer medizinischen Arbeit. Seltene Erkrankungen sind in der Medizin eine besondere Herausforderung“, sagte Prof. Christoph Hanefeld, medizinischer Geschäftsführer des KKB. „Unsere in diesem Bereich seit vielen Jahren aufgebaute Expertise umfasst die Pädiatrie bei Kindern jedes Lebensalters sowie die Neurologie mit einem Schwerpunkt Huntington. Wir werden durch die Landesförderung nun in die Lage versetzt, diese Anstrengungen noch weiter zu intensivieren.“
8000 verschiedene Krankheitsbilder
Im KKB werden schon heute jährlich 10.000 Patienten mit seltenen Erkrankungen behandelt. 8000 verschiedene Krankheitsbilder gibt es. Als selten gilt eine Erkrankung, wenn weniger als eine Person von 2000 betroffen ist. 80 Prozent der seltenen Erkrankungen sind genetisch bedingt.
Die Bedeutung des Themas erkannte Minister Laumann als Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium. 7000 Briefe habe er von Menschen erhalten, „die von Pontius zu Pilatus laufen, um einen Experten für ihre Erkrankung zu finden“, so der Minister. Mit Schwerpunkt-Zentren wie Bochum wolle das Land „eine qualitativ hochwertige und patientengerechte Versorgung“ in diesem Bereich sicherstellen.
Zuschüsse von den Krankenkassen
Ein weiterer Vorteil sei, dass „Betroffene direkt von neu gewonnenen Erkenntnissen profitieren“ könnten, so Laumann. Die Zentren selbst profitieren ebenfalls. Mit der Anerkennung als Zentrum gebe es einen Anspruch auf Zuschläge von den Krankenkassen, so der Minister.