Bochum. . Israelische Spezialsperren schützen in Bochum den Weihnachtsmarkt. Bochum-Marketing fordert für die Sicherheit eine Geldspritze des Landes.

Was das Büro des israelischen Ministerpräsidenten oder Einrichtungen der US-Armee auf der ganzen Welt schützt, kann auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt sicherlich ebenso gute Dienste leisten. Dies dachte sich Christoph Heil vom städtischen Ordnungsamt, als er die mobile Fahrzeugsperren zum ersten Mal vor gut einem Jahr bei der Großveranstaltung „Hanse Sail“ in Rostock sah.

Die Stadt hat 25 dieser von der israelischen Sicherheitsfirma Mifram hergestellten gelben Elemente zum Stückpreis von 1680 Euro angeschafft. „Mit der Lieferung aus Israel dauerte es etwas. Aber diese Geräte sind zur Zeit gut nachgefragt“, so sagt Heil. Damit ist Bochum eine der ersten Städte in Deutschland, die diese modernen Sperren nutzt.

Eine Barriere gegen mögliche Terrorangriffe

Die so zerbrechlich aussehenden Elemente, die zur Zeit etwa als zu öffnende Zugänge für Busse und Rettungsfahrzeuge auf dem Boulevard eingesetzt sind, stoppen zuverlässig Fahrzeuge – eine Barriere gegen mögliche Terrorangriffe auf den Weihnachtsmarkt. Zusätzlich schaffte die Stadt 80 mit Wasser zu füllende Spezialcontainer an, die insgesamt 19.000 Euro kosten.

© Svenja Hanusch

Mario Schiefelbein von Bochum Marketing rechnet vor, dass dazu rund 100.000 Euro an Personalkosten kommen. Denn als Veranstalter des Weihnachtsmarktes stellte Bo-Marketing zwölf ausgebildete Sicherheitsleute ein, die die mobilen Sperren öffnen und zusätzlich die Polizei in puncto Sicherheit unterstützen. „Ich bin der Meinung, dass die Kosten für die Sicherheit exorbitant gestiegen sind. Darum sollte sich das Land daran beteiligten“, betont der Marketing-Fachmann. Bo-Marketing mietet von der Stadt die Barrieren an. Außerdem mussten eigene Absperrgeräte angeschafft werden.

Kundenbetreuer steigen am Boulevard zu

Das von Polizei und Stadt gemeinsam ausgearbeitete Sicherheitskonzept sieht zudem vor, dass Linienbusse der Bogestra über die Bongardstraße und die Massenbergstraße trotz Weihnachtsmarkt weiter fahren können. Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns: „Wir haben uns dafür nach Absprache mit der Polizei ein besonderes Konzept überlegt. Das funktioniert nur, weil wir einen Teil unserer Kundenbetreuer speziell geschult haben.“

     
     

Um zu verhindern, dass unbefugte Personen sich etwa als Busfahrer ausgeben, steigen am Beginn des Boulevard-Abschnittes vor der mobilen Sperre Kundenbetreuer zu. Jedesmal müssen sich sowohl der Betreuer als auch der Busfahrer mit dem Dienstausweis zu erkennen geben.

„Erst, wenn wir dem Personal an der Sperre das Ok-Zeichen geben, wird die Barriere geöffnet“, erklärt Kundenbetreuerin Susanne Arndt. Die Fahrgäste hätten für diese Prozedur eigentlich durchweg Verständnis geäußert.

>>> INFO: Sonderplan der Bogestra

Der Sonderplan der Bogestra greift zwischen 11 und 22.30 Uhr. Die Linien 345 und 368 befahren den Boulevard weiterhin. Bei der Linie 336 gibt es eine Haltestellenänderung.

Für die Nutzung mit Rollator oder Kinderwagen ist die verlegte Haltestelle Rathaus wegen der fehlenden Bordsteinabsenkung schlechter geeignet.