Bochum. . Derzeit kostet ein Essen für ein Kind in einer Kita in Bochum täglich 2,15 Euro. Der Preis wird höher im nächsten Jahr, kündigt das Jugendamt an.
Die Mittagsversorgung der Kinder in Schulen und Kindergärten ist ein Dauerthema. Das Essen soll abwechslungsreich und ausgewogen sein, gesund, aber auch nicht zu teuer. Und ganz wichtig: Den Kindern soll es schmecken.
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Die Stadt schreibt alle zwei Jahre die Vergabe aus und sucht und findet einen Caterer für seine 18 Kitas und die 1297 Kinder, der die Anforderungen erfüllt. Unter anderem darf er kein genverändertes Nahrungsmittel verwenden. Aktuell und auch schon seit vielen Jahren beliefert Apetito die städtischen Einrichtungen.
Anbieter Rebional hat Eltern überzeugt
Bei den 26 Awo-Kitas ist es ebenso. Bei den Kitas, die von der Evangelischen Kirche betrieben werden, gibt es dagegen keinen Caterer, der alle 39 Kitas mit 2800 Kindern versorgt. Das soll sich möglichst ändern.
Geht es nach Michael Both aus dem Leitungsteam der Kitas im Evangelischen Kirchenkreis Bochum, wird das Rebional. Der Biogastronom für Gemeinschaftsverpflegung mit Sitz in Herdecke versorgt derzeit sieben evangelische Kindergärten.
Die Geschmäcker sind verschieden
Die Mittagsverpflegung in Kitas ist immer wieder auch Thema im Stadtelternrat. Es wird kontrovers diskutiert. Tenor: Die Geschmäcker sind verschieden. Die Einkommen der Eltern allerdings auch.
Die Kinder in den verschiedenen Kindergärten kommen auch immer aus unterschiedlichen Schichten. Bei einigen Familien wäre eine Erhöhung des Essensgeldes kein Problem, andere können sich das nicht leisten.
Der evangelische Kirchenkreis arbeitet darüber hinaus mit fünf weiteren Anbietern zusammen. „Da haben wir aber keine langfristigen Verträge“, sagt Both. „Wir können das aber auch nicht für die einzelnen Kitas verordnen, dass sie jetzt mit Rebional zusammen arbeiten. Das muss jeweils der Elternrat der Kita entscheiden. Aber wir würden das unterstützen.“
Rebional hat Eltern, Kinder und Mitarbeiter in der evangelischen Kita an der Matthäusstraße 1 vollauf überzeugt. „Es gab ein Probeessen“, sagt Kita-Leiterin Sylvia Hilbig. „Und wir haben die Produktionsräume des Anbieters besucht. Das hat uns darin bestätigt, diesen Anbieter zu wählen.“
Rebional bietet Ernährung in Bio-Qualität. „Ein weiteres Leitmotiv ist die Förderung der Koch- und Esskultur“, sagt Klaus Richter, Geschäftsführer bei Rebional. „Bei uns in Herdecke werden täglich 4500 Mahlzeiten pro Tag gekocht. Wir legen Wert auf frisch, saisonal und regional. Unsere Verpflegung orientiert sich an der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.“
2,15 Euro pro Mittagessen
Wobei gutes Kita-Essen auch immer eine Frage des Preises ist. 43 Euro Essensgeld zahlen Eltern derzeit monatlich, wenn ihr Kind täglich in einer städtischen Kita zu Mittag ist. Das sind bei 20 Tagen, an denen das Kind in der Regel in der Kita ist und isst, 2,15 Euro pro Mittagessen. Jörg Klingenberg vom Jugendamt der Stadt kündigt für das kommende Jahr allerdings eine Erhöhung an.
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„Das Essensgeld muss angepasst werden.“ Extrem hoch wird es dennoch nicht werden. Familien, die sich das nicht leisten können, können zudem über das Bildungs- und Teilhabe-Angebot der Stadt eine Unterstützung erhalten. Sie müssen dann eine Restzahlung machen.
Rebional bekommt nach eigener Aussage 2,97 Euro pro Kind und Mahlzeit. „Damit alle Vorgaben zu erfüllen“, sagt Klaus Richter, „ist nicht einfach. Wir glauben, dass uns gutes Essen mehr Wert sein muss als zwei Euro.“