Bochum. . An der Tempo-30-Regelung auf der Herner Straße in Bochum wächst die Kritik. Die Grüne Welle funktioniere nicht und der Spritverbrauch steige.

Am neuen Tempo-30-Gebot auf der Herner Straße zwischen der A 43 und A 40 wächst die Kritik. WAZ-Leser Helmut Paluszek beklagt, dass die von der Stadt angekündigte Ampelschaltung zur Grünen Welle gar nicht funktioniere. Außerdem zweifelt er, ob die Tempo-30-Regelung überhaupt wie beabsichtigt die Stickstoffdioxid-Belastung senke.

„Ich empfinde die Einschränkung durch die Absenkung des Tempos als sehr ärgerlich“, sagt er. „Wenn ich ab Rensingstraße in Richtung Süden starte, komme ich bei der Wilbergstraße aber bei Rot an. Gleiches später erneut spätestens bei der Grummer Straße, wenn nicht bereits die Ampel an der Verkehrsstraße Rot zeigt.“

Mehr Benzinverbrauch bei Tempo 30

Hinzu komme, dass man bei Tempo 30 mehr Benzin verbrauche, weil nicht hochgeschaltet werde und so die Drehzahl zu hoch sei. „Mehr Spritverbrauch gleich mehr Abgase; oder sollte ich mich da täuschen?“ Der ADAC bestätigt dies. „Optimal ist der Betrieb eines Fahrzeuges bei niedriger Drehzahl in einem hohen Gang. Bei gleichmäßiger Fahrt mit Tempo 50 ist die Schadstoffemission sogar geringer als bei Tempo 30.“ Allerdings ist diese These umstritten.

Ein Stadtsprecher sagt, dass auf der Herner Straße sehr wohl die Ampelschaltung „harmonisiert“ worden sei. Aber: „Eine klassische grüne Welle kann es nicht geben, weil die Abstände der Ampeln zu kurz sind.“ Zudem habe die Tempoverringerung auch den Zweck, dass weniger Fahrzeuge die Herner Straße benutzen.

Noch keine aktuellen Schadstoff-Messwerte

Kontinuierlich misst das Landesamt für Natur und Umwelt (Lanuv) die Stickoxyd-Belastung in Riemke mit zwei Glasröhrchen, die eine Substanz enthalten, die diese Schadstoffe aufnimmt. Einmal im Monat werden die Röhrchen ausgewertet. Vor der Tempobegrenzung lag die Belastung klar über dem Grenzwert. Ob nun Tempo 30 die Luft verbessert, wird nie ganz sicher zu sagen sein, weil auch Faktoren wie Wetter eine Rolle spielen.

Aktuelle Messwerte liegen noch nicht vor. Lanuv-Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia sagt aber: „Wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 dazu führt, dass der Verkehr flüssiger wird, weniger Stop und Go und Staus, verspricht diese Maßnahme tatsächlich den Erfolg, dass weniger Emissionen entstehen.“