Bochum. Seit 15 Jahren fördert der Bochumer Verein „Chance auf Leben“ Bildungsprojekte in Indien. Die Erfolge in den Armutsregionen sind sichtbar.
Rita Römert-Steinau schwärmt von der Dankbarkeit, die sie bei ihren Besuchen in Indien erfährt. „Dass man im fernen Deutschland an sie denkt, sich um sie kümmert, hinterlässt bei den Menschen großen Eindruck“, berichtet die 65-Jährige. Mit ihrem Verein „Chance auf Leben“ steht die Bochumerin zuverlässig an der Seite der Ärmsten der Armen. Seit nunmehr 15 Jahren. Mit nachhaltigem Erfolg.
Verein unterhält 250 Patenschaften
Der Verein „Chance auf Leben“ arbeitet komplett ehrenamtlich. „Die Spenden und Beiträge kommen uneingeschränkt unseren Hilfsprojekten zugute“, versichert Vorsitzende Rita Römert-Steinau.
Aktuell werden allein 250 Patenschaften mit Mädchen und Frauen in Indien unterhalten.
Alle Infos gibt es im Internet auf www.chanceaufleben.de.
„Zehn Euro im Monat reichen in Indien für die schulische und berufliche Ausbildung in aller Regel aus.“ Rita Römert-Steinau wird nicht müde, diese Rechnung aufzumachen. Es braucht für unsere Verhältnisse nicht viel, um insbesondere den Mädchen zu helfen, die auf dem Subkontinent nicht nur arm an Gütern und Bildung sind, sondern traditionell als weniger „wert“ empfunden, in frühen Jahren zwangsverheiratet und Opfer sexueller Gewalt werden.
Finanzierung von Sozialarbeitern
Die Förderung dieser benachteiligten Schülerinnen und jungen Frauen ist das Lebenswerk der ehemaligen Stewardess aus Wiemelhausen. Über 800.000 Euro hat sie als Gründerin und Vorsitzende von „Chance auf Leben“ seit 2003 als Spenden (zuletzt in dieser Woche bei einem Benefiz-Auftritt der Kabarettistin Margie Kinsky in Bonn) und Mitgliedsbeiträgen gesammelt. Tausenden Mädchen und Frauen am Rande der 12-Millionen-Metropole Mumbai wurde damit geholfen: u.a. durch Patenschaften, den Bau von sieben Ausbildungszentren und die Finanzierung von Sozialarbeitern.
Bildung ist der Schlüssel
Die Arbeit trägt Früchte. Die Veränderungen sieht Rita Römert-Steinau bei ihren regelmäßigen Reisen nach Indien. „Viele Mädchen machen inzwischen einen Klasse-10-Abschluss. Das ist das Wichtigste: Bildung. Sie ist der Schlüssel“, sagt die Vorsitzende, die auf die Mithilfe ihrer Vorstandskolleginnen Birgit Ruhe, Lisa Frerick-Overmeyer, Christiane Weger und Claudia Schaefer setzen kann.
Sie alle sorgen sich um die weitere Förderung. Weil die Mädchen, die von Bochum aus unterstützt werden, immer länger zur Schule gehen, wird immer mehr Geld benötigt. Zugleich sinkt das Spendenaufkommen. Und das in einer Phase, in sich der Verein aus Mumbai zurückziehen und verstärkt der Landbevölkerung eine „Chance auf Leben“ ermöglichen will.