Bochum/Herne. . Seit Mittwoch (24.10.) gilt auf einem Teil der Herner Straße Tempo 30. Die Stadt Bochum will damit die Stickoxid-Belastung verringern.

Tempo-30-Schilder gibt es reichlich, aber nicht mit dem Zusatz „Luftreinhaltung“. Die stehen seit Mittwoch aber auf der Herner Straße.

Walter Pazechowski, Vorarbeiter in der Schilderwerkstatt der Stadt, steht auf dem Bürgersteig der Herner Straße nahe Vierhausstraße auf einer Leiter und hält einen 13er-Ringschlüssel in der Hand. Er schraubt die beiden Schilder an: das Tempo-30-Schild und darunter das mit der „Luftreinhaltung“. Die Stadt will mit der Tempodrosselung die Stickoxid-Belastung auf dieser wichtigen Ausfallstraße verringern. Mit 51 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel liegt sie deutlich über der gesetzlich erlaubten Grenze von 40.

Gericht verhandelt am 15. November

Das Gerät, das die tückischen Stickoxide misst, hängt nur wenige hundert Meter weiter an einem Pfosten auf dem Gehweg am Riemker Markt. Das Gerät ist so klein, dass es gar nicht auffällt. Aber seine Bedeutung ist riesig. Noch immer droht dort ein Fahrverbot für ältere Diesel. Am 15. November verhandelt das Verwaltungsgerät Gelsenkirchen eine Klage der Deutschen Umwelthilfe: Sie besteht auf der Einhaltung der Grenzwerte.

Dirk Quitteck vom Technischen Betrieb zeigt das neue Tempolimit auf der Herner Straße in Riemke.
Dirk Quitteck vom Technischen Betrieb zeigt das neue Tempolimit auf der Herner Straße in Riemke. © Ingo Otto

Die neue Tempo-30-Zone gilt auf den rund zwei Kilometern zwischen der A 43 und der A 40. Aus jeder Richtung arbeitet sich ab 8 Uhr früh eine Kolonnen der Schilderwerkstatt vor. Die Schilderpfosten wurden bereits vor zwei Wochen von einer Fremdfirma im Bürgersteig einbetoniert. Pazechowski und seine Kollegen schrauben jetzt nur noch die Schilder an die Aluschellen der Pfosten an. Es sind reflektierende „Alroundschilder“, die heißen sie, weil sie einen Metallrahmen haben.

Weitere Schilder regeln den Lkw-Verkehr

Insgesamt sind es 30 Stück und kosten samt Pfosten 3500 Euro. „Nach jeder Einmündung muss sich das Schild wiederholen, sonst wäre das aufgehoben“, sagt Antonio Scafidi, technischer Sachbearbeiter im Tiefbauamt. In Kürze werden zwei „Blitzer“ auf der Herner Straße das neue Tempo-Limit überprüfen. Jederzeit sind mobile Kontrollen möglich.

Demnächst werden noch weitere Schilder wegen der Stickoxid-Gefahr aufgestellt. Künftig dürfen nur noch Lkw bis zu 3,5 Tonnen – bisher gilt 7,5 Tonnen – die Herner Straße durchfahren, wobei der Lieferverkehr frei bleibt. Weil die Schilder bereits auf den beiden Autobahnen angebracht werden müssen, ist auch Straßen-NRW an der Montage beteiligt. Ein Termin für die Aufstellung steht noch nicht fest.

Die Stadt will mit der Verschärfung der Verkehrsregeln auch verhindern, dass Kraftfahrer die Herner Straße als Abkürzung nutzen, um sich einen Umweg über das Bochumer Kreuz zu ersparen.