Bochum. . Der Künstlerbund beteiligte sich am „Memento“-Projekt zu Ehren von anonym Bestatteten. Nun sind die 19 Kunstwerke in der Galerie 13 zu sehen.
Seit zehn Jahren gibt es in Bochum die Gedenkgottesdienste für Unbedachte. Damit wird an jene Verstorbenen erinnert, die keine Angehörige hatten und denen unter dem Schlagwort „Unbedachte – Bedachte“ ein würdevoller Abschied gegeben werden soll. Der Bochumer Künstlerbund BKB hatte sich mit seinem Projekt „Memento“ in dieser Sache engagiert; im letzten Jahr erschien ein Buch mit den Namen aller im letzten Jahrzehnt anonym Bestatteten, versehen mit künstlerischen Beiträgen.
Vergänglichkeit bildet den roten Faden
Nun rückt eine Ausstellung in der BKB-Galerie 13 das Projekt noch einmal in den Fokus. Die Schau „Memento“ zeigt die Originalarbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die an der Gestaltung des Gedenkbuchs beteiligt waren. Dabei wird dem Begriff „Memento“ Rechnung getragen, der zwei Bedeutungen hat und ebenso für die Bitte um Fürsprache innerhalb der Messe wie für „Mahnung“ im Sinne von „Gedenke des Todes“ steht. „Entsprechend durchzieht das Thema Vergänglichkeit wie ein roter Faden nahezu alle Arbeiten“, so die Vorsitzende des Künstlerbundes, Jacqueline Kraemer. Zu sehen ist ein breites Spektrum an Ausdrucksformen, vertreten sind die Gattungen Malerei, Zeichnung, Holzschnitt, Fotografie und Objektkunst. 19 Künstler steuern Arbeiten bei, von Taina Carneiro dos Rais bis Doris Trzaska. Wirkmächtige malerische Großformate wie das von Uta Hoffmann stehen neben Kunst-Fotografie von Felix Freier oder einem melancholisch verschatteten Materialbild mit Kreuz von Johanna Sandau. „Vor den Augen des Betrachters fächert sich eine vielfältige Darstellungsskala auf, die Raum zu Reflexionen und eigenen Projektionen eröffnet“, so Kraemer.
Vernissage und Öffnungszeiten
Zur Vernissage der Ausstellung „Memento“ lädt der Bochumer Künstlerbund am Donnerstag (25.) um 19 Uhr in die Galerie 13, Huestraße 13 (Zugang über Hellweg) ein. Einführung von Andres Brenneke.
Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 15. November, dienstags und donnerstags von 16 bis 19 Uhr geöffnet.
Harmonisches Gesamtkonzept
Mithin eine respektvolle Verbeugung der Künstler vor jenen Mitmenschen, die in der Stunde des Todes niemanden hatten, der ihnen beisteht. In der Ausstellung ist auch der „Memento“-Katalog erhältlich, dessen Gestaltung auf den BKB-Künstler Uwe Siemens zurückgeht. Der Inhalt, bestehend aus über 2000 Namen Verstorbener, den 19 Kunstwerken und Texten von Theologen und der Kunsthistorikern Elisabeth Kessler-Slotta musste in ein harmonisches Gesamtkonzept gebracht werden.