Hofstede/Stahlhausen. . Schrottplatz soll nach Stahlhausen umziehen und am bisherigen Standort bis Ende 2021 kein Schrotthandel erlaubt sein. Entscheidung vertagt.

Die Anwohner der Straße In der Provitze in Hofstede können – vielleicht – aufatmen: Nachdem sie jahrelang wegen Lärm- und Schmutzbelästigungen gegen den Schrottplatz in ihrer Nachbarschaft gekämpft haben, präsentiert die Stadt nun eine Lösung. Einen politischen Beschluss gibt es aber noch nicht. Die Bezirksvertretung Mitte hat eine Entscheidung vertagt. Am nächsten Dienstag (17.) wird der Ältestenrat tagen, ehe einen Tag später (18.) der Ausschuss für Planung und Grundstücke final berät.

Verkauf mit Bedingung verknüpft

Die Stadt hat Tarik El Hamad, dem Betreiber des Schrotthandels, einen alternativen Standort an der Oberen Stahlindustrie in Stahlhausen angeboten. Zum Kaufpreis von 180 000 Euro. Das geht aus der Verwaltungsvorlage hervor, die im nicht-öffentlichen Teil der Bezirksvertretung vorgestellt wurde. Für die offenbar vorhandene Umzugsbereitschaft bietet die Stadt El Hamad 15 000 Euro an. Zudem muss sie 360 000 Euro in die Hand nehmen, um das 3000 Quadratmeter große, städtische Grundstück baureif zu machen.

Dieses Geschäft geht allerdings nur über die Bühne, wenn Walter Bauer, Eigentümer des GMU-Geländes an der Provitze, auf dem sich der Schrottplatz befindet, mitspielt. Laut Verwaltungsvorlage muss sich Bauer bereit erklären, bis zum 31. Dezember 2021 keinen Schrotthandel auf seinem Grundstück betreiben zu lassen. Zeitgleich verpflichtet sich die Stadt, in dieser Zeit einen Bebauungsplan für die gewerbliche Nutzung des GMU-Geländes aufzustellen und dem Rat vorzulegen.

Teilstück für das 15-fache des Kaufpreises veräußert

Insgesamt ist das städtische Grundstück an der Oberen Stahlindustrie gut 15 000 Quadratmeter groß. Im Regionalen Flächennutzungsplan ist sie als „Gewerbliche Baufläche“ ausgewiesen.

Die Stadt hat das Grundstück von NRW Urban als Grünfläche erworben und sich für 25 Jahre verpflichtet, das Areal als öffentliche Grün- und Erschließungsfläche zu verwenden. Jedoch wurde die Stadt gleichzeitig berechtigt, das Grundstück an Gewerbetreibende weiter zu verkaufen.

Der Kaufpreis für die Grünfläche betrug 2014 gut 4 Euro pro Quadratmeter. Verkauft werden die 3000 Quadratmeter nun für das 15-fache.

Laut Stadt soll „nach längeren Verhandlungen“ Walter Bauer mit diesem Deal einverstanden sein. Zumal ihm die Verwaltung WAZ-Informationen zufolge dabei helfen will, einen Nachfolge-Handwerksbetrieb für den Schrotthandel von Tarik El Hamad zu finden. Weiterhin sollen Bauer von städtischer Seite keine Steine in den Weg gelegt werden, wenn Interesse an einer Bebauung der Grundstücke entlang der Herta- und Ruppelstraße am Rande des GMU-Geländes besteht. Ferner wird Bauer ein Tausch der restlichen GMU-Fläche mit drei städtischen Grundstücken an der Hofsteder Straße für gewerbliche Nutzung angeboten.

CDU hat noch Beratungsbedarf

Trotz dieser umfassenden Informationen wollte sich die Bezirksvertretung Mitte noch nicht zu einer Entscheidung bewegen lassen. Insbesondere die CDU drängte auf eine Verschiebung in die nächste Sitzung, weil noch Gesprächsbedarf vorliege. Da aber am 18. September schon der Ausschuss für Planung und Grundstücke über diese städtische Lösung final entscheiden wird, soll nun im Vorfeld wenigstens noch einmal der Bezirksältestenrat tagen.