Bochum-Dahlhausen. . Der Verein Prokulturgut will sich von seinen zwei Dritteln des Bahnhofs Dahlhausen nicht trennen. Die Schalterhalle soll nun renoviert werden.

Es hat nicht sollen sein. Alle Bemühungen der Verwaltung, das Dahlhauser Bahnhofsgebäude vollständig in ihren Besitz zu bekommen, sind gescheitert. Ein Drittel der Immobilie, die immer mehr verfällt, gehört der Stadt, zwei Drittel dem in Dahlhausen angesiedelten Verein Prokulturgut. Zuletzt schaltete sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) höchstpersönlich in die Verhandlungen ein und führte zwei Gespräche. Ohne Erfolg.

Die historische Schalterhalle im Bahnhof Dahlhausen. Dieser Teil des Gebäudes befindet sich im Besitz der Stadt.
Die historische Schalterhalle im Bahnhof Dahlhausen. Dieser Teil des Gebäudes befindet sich im Besitz der Stadt. © Marcus Simaitis

„Unserer Auffassung nach lässt sich die Immobilie am besten aus einer Hand entwickeln“, sagt Thomas Eiskirch. Deshalb habe man wieder und wieder die Initiative ergriffen und um Gespräche gebeten. Dies gestaltete sich Eiskirch zufolge sehr schwierig und blieb am Ende halt ohne Erfolg. Obwohl das Angebot laut Eiskirch lukrativ war: „Wir sind dabei an die Grenzen dessen gegangen, was man mit gutem Gewissen mit Steuergeldern machen kann.“ Am Ende habe sich die Gegenseite „entschieden, die Fläche doch weiterhin zu nutzen“.

Schalterhalle soll renoviert werden

„Wir bedauern diese Entwicklung außerordentlich, doch man muss diese Entscheidung akzeptieren“, sagt Thomas Eiskirch, der den Bahnhofs-Kauf damit zwar abhakt, dies jedoch zugleich als Startschuss für eine Entwicklung des städtischen Teils der Fläche sieht: „Wir werden jetzt halt über unser Drittel verfügen und dafür sorgen, dass es vernünftig genutzt wird.“

Bezirksbürgermeister hofft auf „schöne Lösung“

Auch Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) bedauert den gescheiterten Kauf. „Schade, dass es so gelaufen ist.“

Zugleich hofft Gräf für die Schalterhalle auf eine optisch „schöne Lösung“ und freut sich auf einen weiteren attraktiven Stopp in Dahlhausen – speziell für Radtouristen.

Laut Eiskirch besitzt die Stadt das Schmuckstück des Bahnhofs: den Mitteltrakt mit der historischen Schalterhalle und dem schönen Boden. Dieser soll nun renoviert werden. Eiskirchs Arbeitsauftrag an die Verwaltung lautet, den Mitteltrakt jetzt schnellstmöglich leer zu räumen und vor allem baulich so zu verändern, „dass er auch nur noch uns zur Verfügung steht“. Bis jetzt ist die Bahnhofshalle offen zugänglich. Dies soll mit ersten Umbaumaßnahmen geändert werden. Laut Eiskirch gibt es auch in Sachen Brandschutz Verbesserungsbedarf. Eine Kostenschätzung liegt zwar noch nicht vor, „aber wir als Stadt werden erstmal ordentlich Geld in die Hand nehmen müssen“.

OB Eiskirch bleibt gesprächsbereit

Bis Frühjahr 2019 soll der Mitteltrakt des Bahnhofs baulich so verändert sein, dass man ihn vermarkten kann. Bis dahin sollen auch schon Ideen für eine künftige Nutzung vorliegen.

„Ein dauerhafter Leerstand des Bahnhofsgebäudes ist Dahlhausen nicht zumutbar“, stellt Eiskirch, der sich deswegen in Sachen Kauf weiterhin gesprächsbereit zeigt: „Meine Tür ist diesbezüglich nicht geschlossen, solange wir nicht mit dem Bau begonnen haben.“ Aber viel Zeit bleibt bis dahin nicht.