Bochum. . Kinder aus sozial schwachen Stadtteilen gehen seltener aufs Gymnasium. Die Verantwortung liegt nicht nur beim Staat – sondern bei den Eltern.

Wenn es um soziale Ungerechtigkeit geht, wird schnell der Ruf nach der Politik laut, die etwas ändern müsse an den misslichen Zuständen. Oft ist das richtig – in einem Land nah der Vollbeschäftigung sollten nicht so viele Menschen ohne Perspektive leben.

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Wenn es aber um die Schullaufbahn geht, sind vor allem zwei Faktoren ausschlaggebend: die individuelle Förderung durch den Grundschullehrer und, noch mehr, die Eltern. Wenn Lehrer erzählen, dass Kinder in der ersten Klasse nicht wissen, wie die Zahl drei aussieht, wenn in manchen Stadtteilen mehr als die Hälfte der Erstklässler kaum deutsch spricht, wenn einige nie ein Buch in der Hand gehalten haben: Dann braucht sich niemand wundern, dass die Förderung durch Staat und Lehrer hin zum Gymnasium an ihre Grenzen stößt.

Hauptschulen verschwinden in der Nichtigkeit

Und weil Hauptschulen in der Nichtigkeit verschwinden, weil Gesamtschulen zum Auffangbecken für alle werden, weil generell aber doch immer mehr Kinder zum Gymnasium gehen, geht – leider – der Trend dahin, dass denen, die kein Abitur machen, nur wenig Perspektive nach dem Schulabschluss geboten wird.

Natürlich ist die Förderung durch Projekte sinnvoll und fruchtet in vielen Einzelfällen. Aber die Verantwortung für die Zukunft ihrer Kinder haben die Eltern. Unabhängig davon, in welcher sozialen Ungerechtigkeit sie leben.