Stiepel. . Neben dem Lutherhaus in Stiepel errichtet die Diakonie ein Seniorenheim. Die Verhandlungen sind fast abgeschlossen. Baustart soll im Herbst sein.

Lange hat sich die Diakonie Ruhr bedeckt gehalten, nun geht sie in die Offensive. Mit der Nachricht, dass der Neubau eines Seniorenzentrums neben dem Lutherhaus an der Kemnader Straße in Kürze starten kann. „Die Verhandlungen mit der evangelischen Kirche über den Verkauf des Grundstücks sind fast abgeschlossen“, teilt Reinhard Quellemann, Fachbereichsleiter Altenhilfe in der Diakonie, auf Anfrage mit. „Der Bauantrag ist gestellt, eine Teilbaugenehmigung bereits erteilt.“

Eine wirklich gute Nachricht für Stiepel, denn ein Altenheim gibt es im „Königreich“ bisher nicht. Das nächste, das Heinrich-König-Zentrum der Awo, liegt in Weitmar-Mark. Nun besteht also auch für Stiepeler Senioren bald die Möglichkeit, den Lebensabend in einem Pflegeheim im eigenen Stadtteil zu verbringen.

Viele Plätze sind schon vergeben

Doch viele der geplanten 80 Einzelzimmer im Neubau sind schon weit vor Baustart belegt. Denn aus Sicht der Diakonie ist dieses neue Seniorenheim weniger ein Neubau als vielmehr ein Ersatzneubau. „Hier in Stiepel fangen wir Pflegeplätze auf, die bei uns an anderer Stelle wegfallen“, erklärt Reinhard Quellmann.

Da die Diakonie in anderen Heimen auf Bochumer Stadtgebiet die seit August gesetzlich vorgeschriebene 80-Prozent-Quote für Einzelzimmer nicht erfüllen kann, müssen Heimplätze umverteilt werden: aus dem Altenzentrum Rosenberg, dem Jochen-Klepper-Haus in Hiltrop und dem Heim Zillertal. Diese Einrichtung mit 45 Plätzen hat die Diakonie zum 1. Juli übernommen, will sie aber aufgeben. „Die Bewohner ziehen dann nach Stiepel“, sagt Reinhard Quellmann, der aber verspricht: „Wir werden an der Kemnader Straße auch noch Platz für Stiepeler Senioren haben.“

Kosten: ca. 8,2 Millionen Euro

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Für das neue Seniorenheim muss das neuere der beiden Pfarrhäuser weichen. „Das ältere ist denkmalgeschützt und bleibt erhalten“, sagt Reinhard Quellmann. „Wir wollen es mitnutzen und in den Heimbetrieb einbinden. Wie genau, steht noch nicht fest.“ Wohl aber, dass das Lutherhaus der evangelischen Gemeinde – ebenso wie die Rasenfläche – erhalten bleibt. „Die Kirche mietet es von uns an“, erklärt Quellmann, der überzeugt ist, dass sich Alt und Neu schön zusammenfügen werden. Gewünscht ist auch ein harmonisches Miteinander mit Gemeinde und Kindergarten.

Das Grundstück ist 8000 Quadratmeter groß, das neue Seniorenheim wird rund die Hälfte beanspruchen. „Wir planen eine schöne Innenhofsituation, mit viel Grün, einer netten Wegestruktur und einer zum Innenhof verglasten Cafeteria mit Terrasse“, beschreibt Reinhard Quellmann das Projekt. Die Senioren werden auf drei Ebenen untergebracht. Pro Etage gibt es zwei Pflegewohngruppen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 8,2 Millionen Euro.

Anfang 2020 soll alles fertig sein

Die Bauarbeiten sollen im Herbst beginnen. Mit der Planung wurde das Architektur-Büro Kemper, Steiner & Partner betraut. Anfang 2020 soll das neue Seniorenheim bezogen werden.