Stiepel. . Direkt neben dem Lutherhaus an der Kemnader Straße entsteht bald ein Altenheim. Die Diakonie Ruhr hat das Grundstück von der Kirche gekauft.
Alt werden mit Blick auf die Ruhr im schönen Bochumer Süden: Für viele Stiepeler Senioren war das lange nicht möglich, denn in dem Stadtteil gibt es kein einziges Altenheim. Das soll sich bald ändern. Die Diakonie Ruhr möchte ein Altenpflegezentrum für 80 Menschen an der Kemnader Straße bauen, und zwar auf einem 8000 Quadratmeter großen Grundstück der Evangelischen Kirchengemeinde für den Haarbezirk. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Bauarbeiten spätestens Anfang 2018 beginnen. Das neue Pfarrhaus wird dabei abgerissen, das denkmalgeschützte Lutherhaus hingegen bleibt der Gemeinde erhalten.
Gespannt sind die Stiepeler aber schon heute. „Wir bekommen täglich neue Anfragen“, sagt Wolfgang Horneck, Kirchmeister der Gemeinde. Viele Stiepeler wollen sich einen Platz in dem ersten Altenheim reservieren. Noch ist das allerdings nicht möglich. Wenn es soweit ist, kümmert sich der Träger, die Diakonie Ruhr, darum.
Kita und Heim bilden Symbiose
Der Wunsch nach dem Heim bestünde schon länger in der Gemeinde, so Horneck. „Es scheiterte allerdings meist am Grundstück.“ Doch dann meldete sich die Diakonie Ruhr. Die suchte schon länger nach einem Grundstück in Stiepel. Schließlich wurde man auf das Gemeindegrundstück aufmerksam.
Kirchmeister Horneck gefällt die Idee. Das Lutherhaus, die Kindertagesstätte Kinder-Reich und das neue Altenpflegeheim wären dann gebündelt an einem Ort: „Diese Symbiose der Gemeinde ist doch genial.“ Verzichten muss die Gemeinde laut Horneck auf nichts: Das Lutherhaus steht zwar auf dem Gelände des Altenheimes, die Gemeinde könne es aber weiter in vollem Umfang nutzen. Ebenso bleibt auf dem Gelände der Einrichtung eine große Grünfläche bestehen. Weichen muss allerdings das neuere Pfarrhaus, in welches bald Pfarrerin Christine Kukenshöner einzieht. Bis zum Abriss soll aber das alte Gemeindehaus in Stiepel-Dorf saniert werden und künftig den Geistlichen ein Heim bieten.
Interesse an neuer Einrichtung ist groß
3700 Senioren leben in Stiepel
In Stiepel leben etwa 11 500 Menschen, rund 3700 davon sind über 60. Das nächstgelegene Altenheim war bislang das Heinrich-König-Seniorenzentrum in Weitmar, direkt an der Grenze zu Stiepel.
Im Lutherhaus, dem Zentrum der Gemeinde, finden nicht nur Gottesdienste statt, sondern auch Konzerte, Lese-Abende und andere Veranstaltungen.
Die Diakonie Ruhr äußert sich noch nicht näher zu der Einrichtung. „Es gibt von Seiten der Diakonie momentan keine Wasserstandsmeldungen zu dem Projekt“, heißt es. Das Interesse ist aber groß: Im gesamten Bochumer Süden hat die Diakonie noch keine Altenpflegeeinrichtung.
Zur Zeit wartet man noch auf die Zustimmung des Landeskirchenamtes in Bielefeld, dann können auch die Kaufverträge für das Grundstück unterschrieben werden. Wolfgang Horneck ist allerdings zuversichtlich, dass dies rasch geschieht. Vielleicht noch in diesem Jahr – dann könnten die Bauarbeiten schon vor 2018 beginnen.