Bochum. Warum Humor in den meisten Lebenslagen das beste Mittel ist und wie man sich so richtig schwarz ärgert, erklärt der der Psychotherapeut und Autor von satirischen Ratgebern, wie „Selbstverliebt – aber richtig”, Rainer Sachse der Redaktion von DerWesten.

Wenn nun etwas Stoff zum Geschichten schreiben bietet, dann wirklich das Leben. Rainer Sachse kann das bestätigen. Seit über 30 Jahren arbeitet er als Psychologe und Psychotherapeut, er ist Professor, Dozent und Leiter des Instituts für Psychologische Psychotherapie. Auch berufsbedingt pflegt er also einen engen Kontakt zu Menschen und bekommt tiefe Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt, die manches Mal weit diffiziler und kniffliger ist als die Eine-Million-Euro-Frage bei „Wer wird Millionär”.

Humor als Medikament

Bei aller Ernsthaftigkeit vergisst Rainer Sachse eines nicht, das ihm ganz besonders wichtig ist: Humor. „Humor hilft ungemein, sich von Problemen zu distanzieren”, sagt der Bochumer. Humor als Medikament, garantiert homöopathisch. Kostet nix und zu Risiken und Nebenwirkungen müssen in diesem Fall weder Arzt noch Apotheker befragt werden. „Humor ist gut”, sagt Sachse und bemerkt, dass Menschen der Humor allzu oft abhanden kommt.

Satirische Ratgeber

Der Psychologe bringt ihn zurück. Schwarz auf weiß. In satirischen Ratgebern mitten aus dem Leben. Fünf an der Zahl hat Rainer Sachse bis heute verfasst. Sie tragen Titel wie „Schwarz ärgern – aber richtig”, so heißt das erste seiner unterhaltsamen Nachschlagewerke, entstanden im Jahr 2003. Es folgten Titel wie „Selbstverliebt – aber richtig”, „Wie ruiniere ich mein Leben – und zwar systematisch” oder auch „Wie ruiniere ich meine Beziehung – aber endgültig”, was Professor Rainer Sachse übrigens zusammen mit seiner Frau Claudia geschrieben hat.

Der 61-Jährige weiß, dass das Verständnis von Humor und Ironie auch mal zum Missverständnis werden kann. Deshalb werden alle Bücher sorgfältig gegengelesen und aus diesem Grund hat er bislang davon abgesehen, ein satirisches Buch über Erziehung zu schreiben, „das ist ein heikles Thema”.

Mal über sich selbst lachen

Sachse ist sich dessen bewusst, dass Probleme manchmal wesentlich stärker sein können als der Sinn für Humor. Vieles hänge also auch von der Lebenssituation des Lesers ab, aber grundsätzlich geht der Autor davon aus, „dass sich ganz viele Menschen in den Geschichten wiederfinden werden”. Man müsse nun wirklich keine Persönlichkeitsstörung haben, um in den Büchern Dinge über sich selbst zu erfahren und Tipps zu bekommen, wie das Leben leichter werden kann. „Wichtig ist, zu reflektieren und auch mal über sich selbst zu lachen”, sagt Sachse.

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