Bochum. Das Vorgängerprogramm des Handlungskonzepts wurde Ende 2015 zu den Akten gelegt. Das Wohnbaulandkonzept hatte sich als untauglich erwiesen.
Planlos lief Bauen in Bochum auch vor dem Handlungskonzept Wohnen nicht ab – jedenfalls auf dem Papier nicht. Den ordnungspolitische Rahmen sollte vorher eigentlich das „Wohnbaulandkonzept“ setzen. Das 2008 von SPD und Grünen aus der Taufe gehobene Konzept sollte allerdings zu keinem Zeitpunkt den Erwartungen und Ansprüchen gerecht werden, die damit verbunden waren.
Es sah u.a. vor, Grundstückseigentümer dazu zu verpflichten, bis zu 20 Prozent des Bodenrichtwerts in einen Baulandfonds einzuzahlen, aus dem ein Förderprogramm zur Bildung für Wohneigentum für junge Familien aufgelegt werden sollte.
CDU und IHK sprechen von diskriminierender Wirkung
CDU und Industrie- und Handelskammer (IHK) sprachen von einer „diskriminierenden Wirkung auf neue Investitionen in Wohnimmobilien“. Das Konzept sei wesentlich mitverantwortlich dafür, so Ratsmitglied Roland Mitschke (CDU) damals, dass immer mehr junge Familien in Nachbarstädten und nicht in Bochum bauten.
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2012 zwischenzeitlich vom damaligen Regierungspräsidenten Gerd Bollermann (SPD) aufs Eis gelegt, wurde das Wohnbaulandkonzept schließlich Ende 2015 still und leise begraben. SPD-Fraktionschef Peter Reinirkens hatte im Haupt- und Finanzausschuss angekündigt, „dass wir uns von den bisherigen Instrumenten trennen wollen“.
Vorher hatte der frühere Stadtbaurat Ernst Kratzsch die Politik und vor allem seine Partei verantwortlich gemacht: „Beim Wohnbaulandkonzept sind wir nicht so schnell voran gekommen, wie wir es uns gewünscht haben. Die Verwaltung hat zwei Mal einen Vorschlag gemacht, aber die Politik hat es abweichend anders entschieden.“