Bochum. . Das Handlungskonzept Wohnen in Bochum basiert auf Zahlen und vermittelt Leitlinien. Die Kernaussage heißt: Es müssen mehr Wohnungen her.
Wer mäkeln will, der sagt: Es ist die eierlegende Wollmilchsau. Wer es positiv betrachtet, der spricht von einem Programm, das alles berücksichtigt und alles abdeckt – das im Vorjahr aus der Taufe gehobene Handlungskonzept Wohnen.
Worum es geht: Es geht darum, deutlich mehr Neubautätigkeiten möglich zu machen – für einzelne Bauherren und für Bauträger. Es soll dafür sorgen, dass der schwindende Bestand von Sozialwohnungen mindestens auf dem aktuellen Stand bleibt, weshalb eine Sozialwohnungsbau-Quote von 20 bis 30 Prozent (bei städtischen Neubauprojekten) eingebaut wurde.
Es soll gute Rahmen für Lückenbebauung, Aufstockungen und Sanierungen ermöglichen, damit der zu einem großen Teil in die Jahre gekommene Wohnungsbestand auf den neuesten Stand von Technik und Ansprüchen gebracht wird. Es soll für genügend attraktive Grundstücke sorgen, soll Anreize für Investitionen geben.
Zahlen- und Erklärwerk
Es berücksichtigt dabei die Einwohnerentwicklung und Pendlerströme, es registriert Haushaltseinkommen und Kaufkraft, blickt auf die Entwicklung der Haushalte und Zahl der Familien mit Kindern, hat die Wanderungsentwicklung innerhalb der Stadt beobachtet, berücksichtigt die Altersstruktur der Bochumer, den Anteil von Ausländern, von Arbeitslosen und von Sozialhilfeempfänger, Mietpreisentwicklung, Leerstände und Bausubstanz – und das Stadtteil für Stadtteil. Es dürfte kaum einen statistisch relevanten Faktor geben, der unbeachtet geblieben ist. Es ist ein Zahlen- und Erklärwerk und zugleich ein Programm mit Zielen und Leitlinien.
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„Ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam mit den Wohnungsbaugesellschaften und Investoren schaffen werden, die Zahl der gebauten Wohnungen deutlich zu steigern“, hatte Stadtbaurat Markus Bradtke vor knapp einem Jahr bei der Vorstellung des Handlungskonzepts gesagt.
Allerdings: „Die Stadt kann nur Anreize setzen und unterstützen. Der eigentliche Bau von neuen Wohnungen und die ebenso wichtige Modernisierung bestehender Wohnungen müssen letztlich durch die Wohnungswirtschaft erfolgen.“