Bochum. . Lebenslang ist für den Angeklagten im Mordfall Rottstraße gefordert worden. Der beteuert seine Unschuld und protestiert gegen die Prozessführung.

Staatsanwalt Michael Nogaj hat am 23. Prozesstag im Mordfall Rottstraße die Höchststrafe gefordert: lebenslange Haft.

Außerdem sieht er eine besondere Schwere der Schuld, was eine vorzeitige Haftentlassung nach mindestens 15 Jahren ganz extrem erschweren würde.

Frau erlitt Messerstiche in den Hals und Kopftritte

Nogaj sieht es als erwiesen an, dass der 35-jährige Angeklagte am Morgen des 10. Februar 2017 ein Ehepaar (78, 79) in dessen Erdgeschosswohnung in Bochum überfallen und unter äußerster Brutalität ausgeraubt zu haben. Mit Geld und Schmuck in unbekannter Höhe flüchtete er.

Die Frau erlitt Messerstiche in den Hals und Tritte gegen den Kopf, sie starb im Schlafzimmer. Ihr ebenfalls durch extrem heftige Tritte verletzte Ehemann starb drei Wochen später.

Angeklagter wird an Händen und Füßen gefesselt

Der Angeklagte beteuerte auch am Donnerstag wieder seine Unschuld. Aus Protest gegen die Prozessführung des Gerichts („Was Sie hier machen, ist Selbstjustiz!“) wollte der 35-Jährige den Gerichtssaal verlassen. Deshalb ließ der Richter ihm Hand- und Fußfesseln anlegen. Vier Wachtmeister standen dicht um ihn herum.

Ein Urteil folgt erst im August.