Bochum. . Allein 2018 will die VW-Tochter Infotainment 100 neue Ingenieure einstellen. Ein Umzug, vielleicht ins Gewerbegebiet Mark 51/7, scheint nötig.
Unter dem Zeichen des Opel-Blitzes hat sich Bochum einst den Ruf als Auto-Stadt erworben. Mehr als drei Jahre nach der Werksschließung in Laer schickt sich nun Volkswagen an, dem Thema „Auto und Bochum“ überregionale Bedeutung zu verschaffen.
Das erst 2014 gegründete Tochterunternehmen VW Infotainment GmbH wächst rasant. Die Mitarbeiterzahl (430) ist schon mehr als doppelt so hoch wie im Gründungsjahr und soll weiter ansteigen. „Wir wollen in diesem Jahr noch 100 Leute einstellen“, sagt Geschäftsführer Bernhard Krauße. Die Liste reicht von Software-Entwicklern über Testingenieuren bis zu Projektleitern.
Standort platzt aus allen Nähten
Mittelfristig könnte die Beschäftigtenzahl sogar vierstellig werden, so Geschäftsführer Tobias Nadjib. Noch in diesem Jahr wird das Start-up-Unternehmen weitere Büroräume in der Stadt anmieten. Der jetzige Standort an der Ruhr-Uni platzt bereits aus allen Nähten. Mittelfristig könnte ein neuer, größerer Standort nötig werden.
Auch der könnte in Bochum liegen. „Wir haben uns 2014 bewusst für Bochum entschieden, weil es hier ein großes Angebot an Fachkräften, eine gute Infrastruktur und ein gutes wissenschaftliches Umfeld gibt. Die Stadt passt genau zu uns“, so Nadjib. Zumal der dynamische Entwicklungsprozess von Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung unterstützt werde.
VW setzt auf Erfingungen aus Bochum
Keinen Hehl macht er daraus, dass bei der Standortfrage das Gewerbegebiet Mark 51/7, das frühere Opel-Werk, eine Rolle spielt. Ob dort oder woanders: Ralf Meyer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, bestätigt Gespräche mit dem Unternehmen. Er sagt: „Wir werden die Platzprobleme von und mit VW Infotainment lösen.“
Anfang des Jahres hatte die Ideenschmiede erst eine Technikhalle für Digitalisierung an der Universitätsstraße eröffnet. Mehr als 70 Erfindungen aus Bochum seien bereits in den VW-Konzern eingebracht worden, heißt es. Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit ist die Verbindung komplexer Steuerungselemente und Softwarelösungen im Auto.