Bochum. . WAZ-Leser beschreiben ihre Starlight-Express-Sternstunden. Für Sebastian Schottner schlug sie im Jahr 1989 – auf den Schultern von Hashamoto.

Zum 30. Starlight-Geburtstag sind die WAZ-Leser aufgerufen, ihre ganz persönlichen Stern-Stunden zu beschreiben. Sebastian Schottner führt uns zurück in seine Kindheit: in die Anfänge des Rollschuh-Musicals im Jahr 1989.

„Es war der erste Besuch im Starlight Express mit meiner Familie. Ich war gerade sieben Jahre alt, ein kleiner, niedlicher, hellblonder Junge mit blauen Augen. Die Show fesselte mich von Beginn an.

Auch interessant

Besonders die Diesellok Greaseball hatte es mir angetan. Aber auch die anderen Rollen, die Musik und die Lichteffekte waren atemberaubend. Es sollte noch viele solcher Vorstellungen geben im Laufe meines Lebens, aber diese allererste Veranstaltung war legendär.

Abklatschrunde mit den Darstellern

Am Ende der Show machten die Künstler schon damals eine ,Abklatschrunde’. Ich saß neben meinem Vater seitlich in der ersten Reihe. Um besser mit den Darstellern abklatschen zu können, hob mein Vater mich auf die Umrandung, direkt an der Rollbahn. Als die weiblichen Waggons mich entdeckten, blieben sie bei uns stehen und redeten mit uns, sagten, wie süß der Kleine doch sei und winkten den japanischen Zug Hashamoto heran.

Dieser fragte meinen Vater, ob er mich mal mitnehmen könnte. Mein Vater stimmte zu. Ehe ich mich versah, saß ich auf der Schulter der japanischen Lokomotive und fuhr eine Runde bis auf die Bühne. Die Darsteller animierten mich, in die Menge zu winken.

Es war beeindruckend, vor dieser jubelnden Menschenmasse direkt bei meinen Stars zu sein. Nach einer Ehrenrunde setzte mich Hashamoto wieder bei meinem Vater ab und die Waggons verabschiedeten mich mit Handschlag.

Auch interessant

Eins der schönsten Kindheitserlebnisse

Bis heute glaubt mein Vater, die Darsteller haben in mir damals fälschlicherweise einen der Zwillinge erkannt, die das Starlight-Intro eingesprochen hatten.

Diesen Jungen sah ich tatsächlich zum Verwechseln ähnlich. Vielleicht fanden die Darsteller/innen mich auch einfach nur süß. Genau werden wir das nie erfahren, aber es war definitiv eines meiner schönsten Kindheitserlebnisse.“

>>> INFO: Wir suchen auch Ihre Erinnerungen an 30-Jahre-Starlight

  • Zum 30. Geburtstag des Starlight Express sollen auch unsere Leserinnen und Leser ihre Glückwünsche überbringen. Welches waren seit 1988 Ihre Stern-Stunden? Welche Erinnerungen, welche besonderen Erlebnisse verbinden Sie mit dem Musical-Dauerläufer am Stadionring?
  • Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften, gerne auch Fotos, an die WAZ-Redaktion, Huestraße 25 in 44787 Bochum, E-Mail: redaktion.bochum@waz.de
  • Eine Auswahl Ihrer Beiträge werden wir im Rahmen unserer Jubiläumsserie (70 Jahre WAZ – 70 Jahre Bochum) veröffentlichen.

Zahlen und Daten zum Starlight Express

89 Prozent aller Deutschen kennen den Starlight Express

Das wies 2017 eine Marktforschungsstudie aus. Die Allermeisten dürften das Musical mit Bochum in Verbindung bringen: beste Stadt- und Imagewerbung.

416.000 Besucher verfolgten in der vergangenen Spielzeit die Lok-Rennen

Bisher gab es 11.600 Shows. Über 16 Millionen Gäste waren es seit dem Start im Juni 1988: Weltrekord für ein Musical an einem Standort.

305 Mitarbeiter sind im Theater beschäftigt

Damit ist der Starlight Express auch ein bedeutender Arbeitgeber – auch wenn im Zuge der Jubiläumsshow einige Stellen im Orchester und in der Technik wegfallen.

49 Prozent der Besucher kommen aus NRW

Zehn Prozent kommen aus Baden-Württemberg, acht Prozent aus Bayern, jeweils sechs Prozent aus Hessen und Rheinland-Pfalz. Die meisten verbinden den Musicalbesuch mit mindestens einer Übernachtung. Der Trend geht zu Zwei- oder Drei-Tages-Touren. Dabei steuern die Musical-Touristen gern auch das Planetarium, das Bergbaumuseum, das Dreieck oder den Tierpark an.

60 Millionen Euro Jahresumsatz beschert Starlight der Stadt

Davon profitieren neben Handel und Gastronomie insbesondere die Hotels – vorneweg das Acora am Nordring: Mit 50.000 Gästen im Jahr ist es das führende „Starlight-Hotel“.

646.000 Übernachtungen gab es 2017 in Bochum

Zum Vergleich: 1987 waren es 166.000. „Diese enorme Steigerung ist nicht nur, aber vor allem Starlight zuzuschreiben“, sagt Stadtwerber Thomas Weckermann. Augenfällig: 2008 und 2013 gab es in der Hotellerie sprunghafte Zuwachsraten von acht Prozent: Es waren die Starlight-Jubiläumsjahre, in denen die Show – wie auch jetzt wieder – erneuert und aufgefrischt wurde.

88 Prozent der Gäste zeigen sich „sehr“ oder „voll und ganz“ zufrieden

So heißt es in einer Befragung aus dem Jahr 2018. 64 Prozent stehen einem erneuten Besuch offen gegenüber. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft des Musicals, das besonders viele Frauen anlockt: 61 Prozent der Besucher sind weiblich.

1/7