Bochum. . Die „Initiative Bochumer City“ (IBO) hat seit ihrer Gründung Ende 2017 ihre Mitgliederzahl verdoppelt. Sie will Entwicklungen aktiv mitgestalten.

Die Innenstadt steht mit der Entwicklung des Viktoria-Karrees und des Telekomblocks vor einer Zäsur. Derweil wächst der Druck durch das boomende Online-Geschäft. „Entsprechend wichtig ist es, mit einer starken Stimme zu sprechen“, sagt Marc Mauer, Vorsitzender der „Initiative Bochumer City“ (IBO). Der Weg ist bereitet: Ein halbes Jahr nach der Gründung hat die neu formierte Interessengemeinschaft ihre Mitgliederzahl verdoppelt.

Aktuell sind es 122 Einzelhändler, Dienstleister, Gastronomen und Immobilienbesitzer, die dem Zusammenschluss der Werbegemeinschaften IG Boulevard/Brückviertel und 1a Kortumstraße angehören. „Erfreulich ist, dass sich auch immer mehr Eigentümer neu engagieren. Das Bewusstsein wächst, dass es auch und vor allem sie trifft, wenn es der City nicht gut geht“, sagt Jürgen Knoth, als Saturn-Chef eines von zwölf Vorstandsmitgliedern. Die WAZ stellt und beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die IBO.

Ist die Gemeinschaft so schlagkräftig, wie es der Vorstand vorgibt?

Offenbar findet die Innenstadt jetzt mehr Gehör bei den Entscheidungsträgern. Drei Beispiele: Die Planungen für die Bauarbeiten auf der Kortumstraße wurden mit IBO-Begleitung vorgenommen. Ergebnis: Es gibt deutlich weniger Probleme und Beschwerden als etwa 2017 an der Huestraße. Die Forderung nach mehr Sauberkeit und Ordnung wurde im Rathaus erhört: Kürzlich hat ein vierköpfiges City-Team die Arbeit aufgenommen. Und: BO-Marketing und die städtische Wirtschaftsentwicklung haben eigens City-Koordinatoren geschaffen.

Was kann die Initiative konkret für die City und ihre Kunden tun?

Das Wichtigste: dafür sorgen, dass das Einkaufen in der Innenstadt – gerade auch in Konkurrenz zum runderneuerten Ruhrpark – attraktiv bleibt. Breiter Branchenmix, wenige Leerstände: So lautet die Erfolgsformel. Das alles in einem ansprechenden Umfeld mit Grün und Sitzbänken. Ein mit Landeszuschüssen gefördertes Fassadensanierungs-Programm steht in den Startlöchern. Das Gebäude der VBW-Wohnbar am Kurt-Schumacher-Platz soll exemplarisch aufgefrischt werden und Anschauungsunterricht liefern.

Was sagt die IBO zur Neugestaltung des Husemannplatzes?

Das Viktoria-Karree werde „der Innenstadt gut tun“, meint Mauer. Der vorgesehene Mix aus Handel, Hotel, Gastronomie und städtischen Dienstleistungen, angebunden über den Husemannplatz, bilde eine „hervorragende Ergänzung“ zum Bestand.

Wünschenswert seien neben der vorgesehenen Markthalle ein großflächiger Drogerie- und Lebensmittelmarkt.

Bringt die Mitgliedschaft in der IBO besondere Vorteile?

Die Händler (Beitrag ab 33 Euro/Monat), Dienstleister und Immobilienbesitzer (ab 10 Euro) können u.a. vergünstige Stadtwerke-Tarife nutzen.

Am 12./13. Juni richtet die Krankenkasse Viactiv exklusiv für die über 1000 Beschäftigten der Mitgliedsbetriebe einen Gesundheitstag ein.

Was bleibt zu tun?

Die IBO schwächelt noch bei den niedergelassenen Ärzten, sagt Jürgen Knoth. Auch die Kirchen als eine der größten Immobilienbesitzer in der Innenstadt müssten noch ins Boot geholt werden.