Harpen. . Nach dem Maiabendfest: Die Harpener Schützen wollen die Tradition aufrechterhalten, aber auch neue Wege gehen. Erste Ideen gibt es schon.

Bei den blau-weißen Festtagen am Wochenende standen der Festumzug durch Harpen und die traditionelle Eichausgrabung im Bockholt im Mittelpunkt. Und auch wenn die Harpener zu ihrem Fest stehen, wünschen sie sich Neuerungen für die Zukunft.

Umzug durch Harpen zum Bockholt mit (v.l.) Bezirksbürgermeister Henry Donner, Hans-Heinrich Albert (BSV Harpen) Karl-Heinz Böke (Vorsitzender Maiabendgesellschaft), OB Thomas Eiskirch und SPD-Politikerin Michelle Müntefering.
Umzug durch Harpen zum Bockholt mit (v.l.) Bezirksbürgermeister Henry Donner, Hans-Heinrich Albert (BSV Harpen) Karl-Heinz Böke (Vorsitzender Maiabendgesellschaft), OB Thomas Eiskirch und SPD-Politikerin Michelle Müntefering. © Ingo Otto

„Wir sind mit dem Fest in Harpen sehr zufrieden und bedanken uns bei den Harpener Bürgern, die uns so zahlreich an den Straßen unterstützt und im Festzelt besucht haben“, betont Hans-Heinrich Albert vom Bürgerschützenverein (BSV) Harpen. Als Mitträger des Maiabendfestes hat der Verein maßgeblich dafür gesorgt, die Tradition des Festes in Harpen aufrechtzuerhalten. „Das Herz des Maiabendfestes schlägt in Harpen“, verdeutlicht Albert und verweist damit auf seine Anregung, die Festtage im Bockholt wieder stärker in den Fokus des Maiabendfestes zu rücken.

„Wir sind für eine Modernisierung des Festes, um vor allen auch jüngere Menschen für das Traditionsfest zu begeistern, aber der Kern des Festes mit der Eichausgrabung im Bockholt darf nicht verändert werden“, stellt Albert klar und geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich alle Maischützen zentral zum Frühstück im Bockholt treffen und dann in einem großen Zug Richtung Innenstadt ziehen.“

Dank an Harpener Bürger

Damit regiert der BSV-Vorsitzende auf die in den letzten Jahren lauter werdende Kritik aus Harpen, dass die Vereine und Abordnungen aus Bochum in zu geringer Zahl im Bockholt vertreten sind. „Wir unterstützen das Fest in der Innenstadt, aber ohne Harpen ist das Maiabendfest aus meiner Sicht nicht denkbar“. Er wünscht sich dazu einen offenen Dialog mit allen Beteiligten.

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Unterstützung erhält der BSV Harpen durch Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD): „Die Idee, den Zug künftig nur in eine Richtung, von Harpen in die Innenstadt, stattfinden zu lassen, finde ich sehr gut. Dadurch wird das Gefühl, dass ganz Bochum teilhat, ungemein verstärkt.“ Im Namen der Bezirksvertretung Nord dankte Donner – ebenso wie zuvor bereits Oberbürgermeister Thomas Eiskirch im Bockholt – den Harpener für ihre treue Unterstützung des Festes. „Es war ein gelungenes Fest, bei dem sich herausstellte, dass Tradition und das Gemeinschaftsgefühl auch – oder gerade – in der heutigen Zeit die Menschen bewegt.“

Bochum feiert 630. Maiabendfest

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    >>> INFO: Die Geschichte des Maiabendfestes

    • Die Historie des Maiabendfestes ist geschichtlich nicht vollständig überliefert. Graf Engelbert III. von der Mark lag im Jahr 1388 in Fehde mit der damaligen freien Reichs- und Hansestadt Dortmund. Eine Gruppe von Dortmunder Viehdieben soll in dieser Zeit den Harpener Bauern eine Herde aus dem Bockholt gestohlen haben. Die Bauern baten die Bochumer Junggesellen um Hilfe und es gelang diesen mit einer List, das Vieh wieder zurück zu erobern.


  • Aus Dankbarkeit gestattete Graf Engelbert den Junggesellen, sich jährlich am Vorabend des 1. Mai aus den Waldungen im Harpener Bockholt eine ausgewachsene Eiche abholzen zu dürfen. Diese sollte dann an einen reichen Bochumer Bürger versteigert werden und aus dem Erlös sollte ein Fest gefeiert werden: Das Maiabendfest.