Bochum. . Mitglieder der WAZ-Redaktion griffen zu Zange und sammelten Müll am Ümminger See. Der USB stellte Werkzeug. Bald können auch Leser mitmachen.

Schnapsflaschen, Plastikfolien, Getränketüten, Becher, Gläser, Papiertücher, Fladenbrot, Kronenkorken, Bonbonverpackungen, Obstschalen, Pappschachteln aller Art – und viele, viele Tausend Zigarettenkippen.

All das fand die WAZ-Lokalredaktion gestern rund um den Ümminger See. Dort haben sich drei Redaktionsmitglieder mit Greifzange, Handschuhen und Müllsäcken auf den Weg gemacht und Wohlstandsunrat eingesammelt.

„Da hätten sie besser am vergangenen Wochenende kommen sollen“, ruft uns eine Joggerin zu. Sie meinte einige Grillgäste und andere Seebesucher, die an den beiden sonnigen Tagen nicht im Stande waren, ihren Müll wieder mit nach Hause zu nehmen oder in die zahlreich vorhandenen Müllkörbe zu werfen. Ein Problem, das auch die Bezirksvertretung Ost umtreibt. Sogar ein Grillverbot steht im Raum.

Sarina Bühmann (ll.) und Manuela Coutourier vom USB entsorgen am See eine uralte Kunststoffplane.
Sarina Bühmann (ll.) und Manuela Coutourier vom USB entsorgen am See eine uralte Kunststoffplane. © Svenja Hanusch

Am Freitag indes sah es am Ümminger See aber schon wieder relativ ordentlich aus. Außer vor den Sitzbänken am Ufer: „Es ist ärgerlich, dass dort immer ganz besonders viele Kippen liegen, obwohl ein Papierkorb direkt daneben steht“, sagt WAZ-Redakteurin Linda Heinrichkeit.

Plastik und Glas in den Büschen

Reichlich Müll liegt auch immer dort, wo die routinemäßige Wegereinigung nicht so ohne weiteres hinkommt – tief in den Gebüschen. Die Folge: Was dort hingepfeffert wird, liegt viele Monate oder Jahre dort. Allerdings löst sich dort nicht alles so relativ schnell wieder auf wie die vielen Papiertaschentücher, die die Hinterlassenschaft von ganz dringenden Fällen sind. Auch unverrottbarer Müll aus Plastik und Glas landet in den hintersten Büschen und Hecken. Offenbar denken die Verursacher: Sieht doch keiner. Wahlweise auch: Nach mir die Sintflut!

Diese Körber hat die Stadt am See für den Müll aufgestellt. Sie werden zahlreich genutzt, aber nicht von allen.
Diese Körber hat die Stadt am See für den Müll aufgestellt. Sie werden zahlreich genutzt, aber nicht von allen. © Svenja Hanusch

Zange, Handschuhe und Säcke bekam die WAZ vom USB gestellt, der die gefüllten Säcke später auch wieder abholte. Schon seit den 90er Jahren bietet das Unternehmen diese „Stadtputz-Aktionen“ an – und trifft auf rege Nachfrage. Wie jetzt die WAZ melden sich regelmäßig auch Vereine, Kindergärten und andere Initiativen beim USB an, um freiwillig den Dreck anderer wegzuräumen, damit es in unserer Stadt sauberer aussieht. „Das ganze Jahr bieten wir die Aktion an. Wir hatten auch schon jemanden, der im Januar Müll gesammelt hat“, sagt Manuela Coutourier, die beim USB solche Aktionen koordiniert (Anmeldung: 0234/ 333 62 76).

„Vielen geht es dabei nicht nur um die Sauberkeit des Viertels, sondern auch um Verantwortung für die Umgebung“, berichtet Barbara Winklmeier, die beim USB die Kommunikation leitet. Erst am vorigen Dienstag hatte der Verein „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“ zu einer Stadtputz-Aktion im Südpark aufgerufen. Rund 50 Helfer kamen.

WAZ-Leser-Aktion am 21. April

Die WAZ-Lokalredaktion ruft ihre Leser dazu auf, am Samstag, 21. April, von 11 bis 12 Uhr an einer anderen Stelle in der Stadt beim Müllsammeln zu helfen. An der östlichen Josephinenstraße in Grumme liegen im Gebüsch unterhalb der A 40-Lärmschutzwand große Mengen Kleinmüll.

Betroffen ist der Bereich zwischen der A 40-Unterführung und der rund 50 Meter westlich befindlichen Fußgänger-Unterführung. Auch am anderen Ende dieses Tunnels liegt viel Müll.

Gesucht werden bis zu 15 Leserinnen und Leser. Der USB stellt Zangen, Handschuhe und Säcke und holt diese wieder ab. Wir bitten um eine Anmeldung: redaktion.bochum@waz.de oder Tel. 0234/ 966 14 33.