Bochum. . Der Beagle entlief, als die Hattinger in Urlaub waren. Zehn Tage gab es kein Lebenszeichen. Nun gibt es wieder Sichtungen in Bochum Weitmar.
Diesen Anruf wird Daniela Sührer, 47, nicht vergessen: Die Familie ist noch keinen Tag im Irland-Urlaub, da erreicht sie die Nachricht, dass ihr Beagle Lou weggelaufen ist. Es war das erste Mal, dass Familie Sührer ohne ihre Hündin verreiste. Nach zahlreichen Sichtungen bleibt das Tier zehn Tage wie vom Erdboden verschwunden. Nun ist Lou am Mittwoch zum ersten Mal wieder in Bochum Weitmar gesehen worden.
Für die Hattinger Familie Sührer hätte es ein wunderschöner Urlaub werden sollen. Mutter, Vater, Tochter und die Großeltern väterlicherseits wollten den Sohn in Irland besuchen. Hündin Lou sollte für die anderthalb Wochen bei einem Hundesitter in Bochum bleiben. Am Freitag, 23. März, ging die Reise los.
Beagle war ein Versuchstier im Labor
Doch schon am Samstag erreichte die Familie die Nachricht: Der Vierbeiner war durch den Garten abgehauen. „Für uns ist erstmal eine Welt zusammengebrochen“, sagte Daniela Sührer. Drei Jahre wohnte Lou schon bei den Sührers. Ehemals war sie ein Versuchstier im Labor. Doch nach zehn Monaten waren die Experimente beendet, ein Verein vermittelte die Hündin zur Hattinger Familie. Hier durfte sie neues Vertrauen finden: „Uns gegenüber ist sie total aufgeschlossen“, sagte Daniela Sührer.
Direkt am Sonntag machte sie sich wieder auf den Heimweg. Die Familie blieb vorerst schweren Herzens in Irland – zuhause konnte sie nicht helfen. Währenddessen startete Freundin Janine Greb schon eine groß angelegte Suche: „Ich habe das Haustierzentralregister Tasso, Facebook und Radio Bochum informiert“, erzählt sie. Erst einmal verlief alles positiv. Bis Montag, 26. März, erreichten die Suchenden rund 15 Sichtungsmeldungen, die meisten aus der Ecke Königsallee. Doch ergab sich hier ein Problem: Viele Finder versuchten, die Hündin selbst einzufangen. Doch wegen ihrer Vergangenheit ist Lou Fremden gegenüber besonders misstrauisch. Stets entwischte sie wieder.
Helfer suchen weiter
Und es kam noch schlimmer: Mit einem Mal enden die Sichtungen. Mehr als eine Woche bleibt die Hündin spurlos verschwunden. Doch die rund 20 Helfer um Daniela Sührer gaben nicht auf. Hunderte Steckbriefe hängten sie auf, bemühten die Sozialen Medien. Die Suchenden stellten Futternäpfe auf, betteten diese in Sand, um eventuelle Fußspuren zu entdecken. Viele mutmachende Nachrichten erreichen die Familie. „Den Rückhalt fand ich schon enorm“, freute sich die Mutter über die überragende Unterstützung.
Familie Sührer ist rund um die Uhr erreichbar
Hündin Lou ist vier Jahre alt, dreifarbig, 40 cm groß und hat ein Halsband mit Goldbeschlag.
Wer das Tier sichtet, sollte keine Lockversuche unternehmen und sich nicht nähern. Das Tier ergreift sofort die Flucht.
Am besten ist es, Sichtkontakt zur Hündin zu halten.
Wer Lou sieht, kann sich unter der Nummer 0173/574 94 67 bei der Familie melden. Angaben zum Sichtungsort, der Uhrzeit und der Laufrichtung sind erhofft.
Schließlich schnüffelten auch Suchhunde nach Lou. Mandy van den Borgs tierische Begleiter vom Verein Suchhundeinsatz sind speziell für solche Fälle trainiert. Doch auch deren Spur endete abrupt. „Wir haben die Vermutung, dass jemand sie in der Zeit bei sich hatte“, erklärt Sührer. Sicher sein könne man da jedoch nicht.
Seit Mittwoch gibt es nun plötzlich wieder Hoffnung. Gleich zwei Menschen wollen das entlaufene Tier in Bochum Weitmar gesichtet haben. „Es tut gut, zu wissen, dass sie noch lebt“, sagt Sührer. Sie sucht weiter nach dem vierbeinigen Familienmitglied. „Sollte sie gefunden werden“, sagt Daniela Sührer, „wird es eine riesige Party, geben.“