bochum. . In den Kammerspielen hat „Time to Close Your Eyes“ Premiere. Eine Stück von Olaf Kröck über Schlafen und Sterben mit Schauspiel, Tanz und Musik.

Ein Thema, an dem definitiv keiner vorbei kommt, tippt das Schauspielhaus an: den Tod. Nicht als Bühnen-Tod von Ophelia in „Hamlet“ oder als Parabel auf den „Tod in Venedig“, sondern ganz konkret: an den eigenen Tod. „Time to Close Your Eyes“ heißt die ungewöhnliche Uraufführung, die Intendant/Regisseur Olaf Kröck und die Dramaturgin Monika Gies-Hasmann entwickelt haben.

Antworten auf die letzten Fragen

Obwohl der Tod in Form von Fernsehbildern oder familiären Erfahrungen allgegenwärtig scheint, verschwenden die meisten auf den Zeitpunkt ihres eigenen Ablebens kaum einen Gedanken; zu weit weg erscheint er uns. Unheimlich auch, denn der Tod markiert den Übergang ins Unbekannte. Einen ähnlichen Übergang vollziehen wir allerdings allabendlich, wenn wir einschlafen und uns im Traum auf fremdes Terrain begeben. Nicht umsonst heißt es „der Schlaf ist der Bruder des Todes“.

Seltsames Gefühl der Beruhigung

Infos zur Aufführung

Regie: Olaf Kröck, Musikalische Leitung: Michael Eimann, Bühne: Angela Weyer, Kostüme: Anna Maria Schories, Choreographie: Dominika Knapik, Dramaturgie: Monika Gies-Hasmann.

Uraufführung: Samstag, 7. April, 19.30 Uhr, Kammerspiele, Königsallee 15. Weitere Termine: 11. & 30. April, 21. & 31. Mai,
7., 21. & 24. Juni, 5. & 8. Juli. Tickets: 0234/3333-5555.

Diese Parallelität hat Olaf Kröck zum Anlass genommen, sich mit vier Schauspieler/innen, dem A-capella-Ensemble Slixs und 14 Tänzer/innen auf die Suche nach Antworten auf die letzten Fragen zu begeben. „Daraus entstand ein Abend über das Schlafen, das Träumen und das Sterben und die Dinge, die unser Leben lebenswert machen“, sagt Kröck. Keinesfalls wolle „Time to Close Your Eyes“ ein Schreckensszenario heraufbeschwören, schon gar nicht provozieren. Vielmehr mit künstlerischen Mitteln zeigen, dass der Tod nicht so schrecklich ist, wie befürchtet. Schließlich gäbe es ohne ihn kein Leben. Ein „seltsames Gefühl der Beruhigung“ habe sich im Verlauf der Proben mit Blick auf das Thema eingestellt, so Kröck.

Bühnen-Experiment mit Raum für Improvisation

Der Intendant hat die Stückentwicklung in enger Absprache mit den Akteuren vorangebracht, das Ganze sei als „Bühnen-Experiment“ angelegt, mit Raum für Improvisation und überraschenden Überschreibungen. Als Kern dient ein journalistischer Text aus der SZ, der sich mit dem Thema „Sterben“ auseinandersetzt. Schauspiel und Tanz sind tragende Elemente der Aufführung, vor allem aber steht die Musik im Mittelpunkt. Das außergewöhnliche Vokalensemble Slixs steht dafür: Mit Liedern wie „Guten Abend, gute Nacht“, „Der Mond ist aufgegangen“ oder einer Neuvertonung von Eichendorffs „Mondnacht“ sorgt das Sextett dafür, dass der Abend auch musikalisch zupackt.