Bochum. . Nach jahrelanger Talfahrt nimmt die Osterkirmes in Bochum langsam wieder Fahrt auf. Rabattaktionen sollen den Aufschwung bis Sonntag befeuern.
Erschrecker gesucht: Das „Geisterhaus“ hält Ausschau nach einem jungen Mann, der dem Publikum das Gruseln lehrt. „Die Schicht dauert von 15 bis 19 Uhr. Wir zahlen Mindestlohn“, sagt Valentin Mikli, Chef des Laufgeschäfts, das erstmals an der Castroper Straße auf Kunden lauert. Der Iserlohner trägt dazu bei, dass sie bei BO-Marketing nicht mehr ganz so heftig frösteln. Die Kirmes erfährt nach jahrelangem Niedergang einen – zumindest sanften – Aufschwung.
„Der Standort ist wieder attraktiver geworden. Die Besucherzahlen steigen. Und: Bei sämtlichen Fahrgeschäften waren es die Schausteller, die sich bei uns beworben haben“, betont Melanie Göbel vom Veranstaltungsmanagement der Bochum Marketing GmbH.
Besucher kritisieren hohe Preise
Der große Andrang bleibt dennoch aus. Durchwachsen war die Resonanz über Ostern. Am Dienstag, zum Start in die Arbeitswoche, verloren sich am Nachmittag nur wenige Besucher auf dem Rundlauf, der wie im Vorjahr mit 40 Fahrgeschäften, Spiel- und Imbissbuden bestückt und strammen Schrittes in zehn Minuten zu bewältigen ist.
Heute ist Familientag
Die Osterkirmes auf dem Festplatz an der Castroper Straße läuft noch bis zum kommenden Sonntag, 8. April. Die Karussells, Spiel- und Imbissstände öffnen täglich um 14 Uhr.
Am Mittwoch ist wieder Familientag. Ganztägig werden Ermäßigungen gewährt.
Neu hinzu kommt der „Happy-Hour-Tag“ am Freitag (6.).
Vor allem Familien bummeln über den Rummel. „Für unseren Enkel reicht’s. Allein für Erwachsene ist das Angebot zu knapp“, sagt Großmutter Karin Rohde und kritisiert die „stolzen Preise“. Drei Euro werden für eine Raupen-Fahrt auf der Kinderachterbahn aufgerufen. 2,50 Euro sind’s auf einem klassischen Kinderkarussell. Der gute alte „Break-Dancer“ wirbelt Unerschrockene für 3,50 Euro durch die Lüfte. Der Horror im „Geisterhaus“ kostet 4 Euro, der „Jumper“ 5 Euro. Eine Menge Holz. Gerade, wenn man mit der ganzen Familie kommt und auch noch etwas isst und trinkt.
30.000 Flyer mit Ermäßigungen
BO-Marketing hatte zuletzt versucht, die Talfahrt der Osterkirmes mit Rabatten zu stoppen. 30.000 Flyer mit Gutscheinen boten Ermäßigungen auf Karussells sowie an Spiel- und Imbissständen. „Leider sind die Coupons nicht so rege genutzt worden, wie wir uns das erhofft hatten“, sagt Melanie Göbel.
Deshalb gibt es nun erstmals einen „Happy-Hour-Tag“: Am kommenden Freitag (6.) können die Besucher ganztägig für ein Ticket zweimal fahren. „Fast alle Schausteller machen mit. Wir versprechen uns viel von dieser Aktion, die zusätzlich zum angestammten Familientag läuft“, erklärt Melanie Göbel.
Ob das „Geisterhaus“ bis dahin einen Erschrecker gefunden hat, bleibt offen. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Auch eine ausgesuchte Hässlichkeit ist nicht vonnöten. Hausherr Valentin Mikli: „Wir haben Masken.“