Bochum. . Das „Wright“-Festival rückte im Herbst 2017 die Straßenkunst erstmals groß in den Blickpunkt. Jetzt ist dazu ein eigenes Magazin erschienen.

Das „Wright“-Festival, erstmals im letzten Herbst aufgezogen, hat die Street Art massiv in den Blickpunkt gerückt: Unter anderem entstanden neue, große Wandbilder („Murals“) im Bereich der Innenstadt, die die Lebendigkeit der künstlerischen Sprayer-Szene bezeugen – man denke an Dennis Klatts surreal-imposantes „Pottwal“-Motiv an der Herrmannshöhe. Was das „Wright“-Festival erreicht hat, und wie es in Sachen Urban Art weitergehen könnte, belegt ein Magazin, das dieser Tage erschienen ist.

Ureigener Stil

Zusammengestellt hat das handliche Heft der Journalist, Texter und Fotograf Kurt Schrage im Auftrag des Bochumer Vereins Streetart/Graffiti e.V., der sich seit 2016 darum bemüht, kreativen Kräften aus dem Ruhrgebiet eine Bühne für Street Art, Graffiti & Co. zu bieten. Schrage (Jg. ‘59) beobachtet als Journalist die Graffiti-Szene seit über 30 Jahren. „Es hat sich sehr viel getan und die Straßen-Kunst ist immer künstlerischer geworden“, hat der Bochumer festgestellt. Von daher hat er seine „Wright“-Veröffentlichung auch nicht nur als Doku über die laufenden Ereignisse im Herbst 2017 angelegt, sondern als Magazin, das Einblicke in die Welt der Sprayer ermöglicht.

Im Vorfeld des Wright-Festivals wurde im letzten September diese Hauswand an der Oskar-Hoffmann-Straße künstlerisch gestaltet.
Im Vorfeld des Wright-Festivals wurde im letzten September diese Hauswand an der Oskar-Hoffmann-Straße künstlerisch gestaltet. © Ingo Otto

Etwa am Beispiel des Bochumer Künstlers enoc801, der als Graffitimaler seinen ureigenen Stil gefunden hat. Seine an die „tags“ (= Kürzel) der Sprayerszene angelehnten Zeichen-Welten sind in grafischer Klarheit streng geordnet, dabei aber sehr suggestiv. „Enoc entwickelte ein Alphabet im Cholo-Style, mit dem Gangs in L.A. ihre Reviere markieren“, weiß Schrage, der in seiner Doku einen informativen Abriss über Enocs Kunst bietet. Wer sie sich real ansehen will, wird an der Alten Hattinger Straße 22 fündig: Für das Skater-Label RAP-X kalligraphierte enoc801 das Umfeld des Random-Ladenlokals.

Für 5 Euro im Verkauf

Kurt Schrages Magazin zum „Wright“-Festival erscheint im Format DIN-A 5, umfasst 88 Seiten mit zum Teil farbigen Abbildungen, und ist für 5 Euro in der Sold Out Gallery, Königsallee 6, erhältlich. Erstauflage: 750 Exemplare.

Das Urban Street Art Festival „Wright 2“ wird in den Sommerferien in Bochum stattfinden.

22 Flächen zum Malen

Die Graffiti-Szene ist als Phänomen großstädtischer Subkultur nicht mehr wegzudenken, tatsächlich wächst sie fast täglich – nicht immer zur Freude aller, wenn man an die Schmierereien auf Hauswänden denkt. Mit künstlerisch verstandener Urban Art haben solche Kritzeleien allerdings nichts zu tun. Um die Akzeptanz für Kreatives im öffentlichen Raum zu fördern, wurden allein in Bochum 22 Flächen zum legalen Malen freigegeben. Am 1. April kommt mit der großen Mauer im Westpark eine weitere dazu.

Erstauflage von 750 Stück

Kurt Schrages Magazin zum „Wright“-Festival erscheint im Format DIN-A 5, umfasst 88 Seiten mit zum Teil farbigen Abbildungen, und ist für 5 Euro in der Sold Out Gallery, Königsallee 6, erhältlich. Erstauflage: 750 Exemplare.

Das Urban Street Art Festival „Wright 2“ wird in den Sommerferien in Bochum stattfinden.