Bochum. . Die Tatwaffe von der Bochumer Schmechtingwiese soll ein Springmesser sein. Ein 16-jähriger Schüler soll damit am Freitag (23.) zugestochen haben.

Der 16-jährige Jugendliche, der wegen des Vorwurfs eines versuchten Tötungsdeliktes in U-Haft sitzt, soll mit einem Klapp-/Springmesser zugestochen haben. Es wurde sichergestellt. Das Messer öffnet blitzartig per Knopfdruck; das Mitführen ist verboten. Das sagte am Montag Staatsanwalt Danyal Maibaum der WAZ.

Der Beschuldigte soll am Freitagmorgen auf der Schmechtingwiese in der Nähe der Heinrich-Böll-Gesamtschule einem Mitschüler (15) in den Rücken-/Schulterbereich gestochen haben. Beide gehören der Böll-Schule an. Das Verbrechen geschah offenbar während einer Massenschlägerei, an der 20 bis 25 Jugendliche beteiligt waren, nicht nur Böll-Schüler.

Der Verdächtige schweigt

Bisher schweigt der Beschuldigte. Sein Verteidiger Martin Gentz zur WAZ: „Ich möchte im Moment keine Angaben machen. Um eine Aussage zu treffen, fehlen mir Kenntnisse zu Umständen und Hintergründen der Tat.“ Das Motiv für den Streit war auch gestern unbekannt.

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Der Tatverdächtige flüchtete 2015 mit seiner Familie von Syrien nach Deutschland. Bevor er auf die Böll-Schule kam, wurde er auf einer anderen Schule unterrichtet. Unabhängig von der U-Haft wollen Lehrer nach den Ferien auf einer „Ordnungsmaßnahmenkonferenz“ entscheiden, wie es schulisch mit ihm weitergeht. Es werde „nachhaltige Konsequenzen“ geben, wie ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg als Schulaufsichtsbehörde gestern auf Anfrage sagte.

Leser sieht Schule falsch dargestellt

WAZ-Leser Oliver Dismer beklagt sich sehr, dass die WAZ die Herkunft des Verdächtigen genannt hat, und sieht die Schule falsch dargestellt: „Meine Kinder fühlen sich auch nach diesem Vorfall noch sicher an ihrer Schule.

Meine Kinder und wir als Eltern haben volles Vertrauen in die Schulleitung und Lehrerinnen und Lehrer, diesen Vorfall angemessen aufzuarbeiten und entsprechende Konsequenzen zu ziehen.“

>>> INFO: Verdächtiger und Opfer kannten sich gut

  • Im Fall aus Bochum-Hamme kannten sich der Tatverdächtige und das Opfer bereits seit längerem und auch gut. Beide stammen aus dem osteuropäischen Raum und wohnen in Hamme. Das Opfer wurde notoperiert.
  • Ob die Anzahl der Messerattacken in Bochum zugenommen hat, kann die Polizei nicht sagen. Es gibt dazu keine Extra-Statistik.
Weiterer Vorfall in Bochum am Freitag (23.) 

Wenige Stunden vor der Tat ist auch e in anderer Bochumer (34) schwer durch ein Messer verletzt worden. Auch in diesem Fall konnte die Kripo am Samstag einen Verdächtigen (36) festnehmen. Der polizeibekannte Mann sitzt wegen des Verdachts des versuchten Totschlags in U-Haft.

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Das Opfer war am Freitag um 4.05 Uhr stark alkoholisiert und schwer verletzt auf dem Gehweg der Wattenscheider Straße in Hamme von Passanten gefunden worden; es hatte eine Stichwunde im Bereich Unterbauch/Hüfte.

Vor der Tat sollen sie sich beim Verdächtigen aufgehalten und in Streit geraten sein – der Grund ist bisher unbekannt.