Bochum. Trotz massiver Preiserhöhung meldet das Freizeitbad Heveney nur einen geringen Besucherrückgang. Am Kemnader See startete Sonntag die Saison.
Die Beschwerden zahlreicher Gäste am Kemnader See halten an. Doch die massiven Preiserhöhungen im Freizeitbad Heveney haben sich bisher kaum auf die Besucherzahlen ausgewirkt. Seit dem 1. Februar gelten die neuen Tarife. „Seither gab es in der Sauna einen Rückgang von 2,3 Prozent. Das ist nicht signifikant“, sagt Geschäftsführer Jürgen Hecht und fühlt sich in seiner Preispolitik bestätigt.
Bis zu 45 Prozent mehr müssen Sauna-Besucher seit zwei Monaten in Heveney berappen. So kosten zwei Stunden Saunieren in der Woche nun 14 statt 10 Euro, sonntags 16 statt 11 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Sauna habe schon lange nicht mehr gestimmt, die Erhöhung sei überfällig gewesen, bekräftigte Hecht als Chef der neu formierten Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR) zur Saisoneröffnung am See am Wochenende. Zudem sei Heveney noch immer deutlich günstiger als private Anbieter (Tageskarte 19 Euro, Vergleich: Meditherme 30 Euro).
Ärger über Preisaufschlag
Der Ärger über den Aufschlag ist gleichwohl nicht abgeebbt. „Bisher war ich immer zweimal in der Woche hier, jetzt nur noch einmal. Ich finde das unverschämt!“, sagte am Wochenende Stammgast Herbert Frohn (64). Sein langjähriger Begleiter habe „die Nase komplett voll. Der kommt gar nicht mehr“.
Zwar sind die Zahlen bereits im letzten Jahr – also vor der Preiserhöhung – um 3,5 Prozent gesunken. Es gab 375 400 Besucher, darunter 199 000 Saunagänger (Vorjahr 201 000). 12 000 Gäste betrug das Minus im Schwimmbad. Hecht gerät darüber nicht ins Schwitzen. Heveney sei „eines der schönsten Bäder Deutschlands“. Um die Attraktivität zu erhöhen und die öffentliche Zuschüsse zu senken, bedürfe es höherer Einnahmen: „Wir müssen uns an dem orientieren, was die Gäste von uns erwarten.“
Neue Sauna für 60 Personen
Nach der jüngsten Statistik wird mit der Sauna ein Umsatzerlös von 1,7, mit dem Bad von 1,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Sauna-Geschäft soll mit einer neuen, 180 000 Euro teuren Kelo-Event-Sauna befeuert werden, die nach monatelanger Verzögerung bis zu den Sommerferien öffnen soll, 60 Personen Platz bietet und mit zelebrierten Aufgüssen einheizt. Im Schwimmbad werden zumindest keine weiteren Einbußen erwartet. Hier blieben die Preise im Februar stabil. „Wir haben auch keine Absicht, sie zu erhöhen. Das ist öffentliche Daseinsfürsorge“, so Hecht.
Zuversichtlich zeigt sich der Bad-Chef, dass die geschlossene Gastronomie in Kürze wieder an den Start geht. 30 Interessenten gebe es für das „Möwennest“. „Es laufen vielversprechende Gespräche.“
>>Volles Programm von Mai bis September
Reichlich gefeiert wird auch in diesem Jahr am See.
Der Veranstaltungsreigen umfasst u.a. das Pfingstfestival „Kemnade in Flammen“ (18. bis 21. Mai), das Hawaii-Festival (26./27. Mai), das zweite Mittelalterspektakel (31. Mai bis
3. Juni) und das Zeltfestival vom 17. August bis 2. September.
Die Kitebuggy-Fahrschule ist bereits in Betrieb. Das „Stranddeck“ öffnet am 1. Mai