Bochum. 371 Bochumer haben das Wort, wenn die Stadt am Samstag zur zweiten Bürgerkonferenz einlädt. Diesmal im Blickpunkt: die Ortsteile und Quartiere.

Was läuft gut, was läuft schlecht in den Stadtteilen und Quartieren? Wie könnte die Innenstadt attraktiver werden? 371 Einwohner sollen Antworten geben: am kommenden Samstag (17.) bei der Bürgerkonferenz in der Ruhr-Universität.

13 Monate nach dem Auftakt legt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) erneut das Ohr an Volkes Stimme. Im Rahmen der „Bochum-Strategie 2030“ (Bericht Seite 1) sollen die Bürger Ideen für die Zukunft unserer Stadt entwickeln. 371 sind dafür ausgewählt worden: einer pro 1000 Einwohnern. Als Querschnitt der Bevölkerung und „die wahren Experten“, so Sprecher Thomas Sprenger, sind sie aufgerufen, Politik und Verwaltung ins Stammbuch zu schreiben, was Bochum nach vorne bringen kann, soll, muss.

An 56 Tischen rauchen die Köpfe

Ging es 2017 um das große Ganze (zu den 300 Vorschlägen zählten damals generationenübergreifende Treffpunkte und mehr Sitzbänke), wird in der Mensa der Ruhr-Uni kleinteiliger gearbeitet. Die Bürger sind 56 Tischen zugeordnet, um die Stärken und Schwächen in ihrem Stadtteil, in ihrem Wohnquartier unter die Lupe zu nehmen. Dazu dient ein auf den einzelnen Sprengel zugeschnittenes „Stadtspiel“ mit Spielfiguren und Bausteinen. Ab 10 Uhr soll es kreativ zur Sache gehen. Die Idee, das Projekt, der Vorschlag mit der größten Unterstützung am Tisch erhält den „Nachhaltigkeitspreis“.

Nach der Mittagspause werden die Stadtspiele zu einer sieben mal neun Meter großen Karte zusammengefügt und die Top-Ideen erläutert. Ziel: ein vielstimmiges Wunsch-Konzert, das massiven Nachhall im Rathaus finden soll. Deshalb gesellen sich am Samstag die Stadtspitze und 100 städtische Mitarbeiter (die das Stadtspiel zuvor bereits erprobt haben) ebenso dazu wie rund 30 Ratsvertreter und die Bezirksbürgermeister.

Anregungen für die City

Neben der Entwicklung der Stadtteile soll auch die Innenstadt ein Schwerpunkt der Ideenschmiede sein. „Alle Teilnehmer sind eingeladen, auch speziell Anregungen für die City zu liefern“, heißt es. Das Versprechen der Stadt steht: Alles, was bei der Bürgerkonferenz an Wünschen und Visionen geäußert wird, wird geprüft und – im Idealfall – umgesetzt. Als Beispiel dient der Verwaltung die Einrichtung einer Markthalle, die bei der Konferenz 2017 ein großes Thema war und seither vorangetrieben wird.

Die Stadt selbst rühmt sich, mit der Bürgerkonferenz eine neuartige Form der Bürgerbeteiligung gefunden zu haben. Thomas Sprenger: „Wir erhalten zahlreiche Nachfragen von Nachbarstädten, die großes Interesse an dieser Idee haben.“ Noch sei Bochum mit dem Format einzigartig.

>>Konferenz wird auf Youtube übertragen

Die Bürgerkonferenz wird am Samstag per Liveticker auf Twitter unter dem Hashtag #Bo_Konferenz und im Live-
stream auf dem Youtube-Kanal der Stadt zu verfolgen sein.

Auf www.bochum.de/buergerkonferenz2018 können auch Bochumer, die nicht an der Konferenz teilnehmen, im Internet ihre Ideen einreichen.