Bochum. . Eine Frau aus Stiepel ist „ziemlich sicher“, vor ihrer Haustür einen Wolf gesehen zu haben. Ein Fachmann hält das für unwahrscheinlich.
Eine Frau aus Stiepel ist „ziemlich sicher“, dass sie vor ihrer Haustür einen Wolf gesehen hat. „Das Tier hatte Schäferhundgröße, war sehr schlank, hellgrau-meliert, der Schwanz war schmal und eingeklemmt. Ich wartete einige Minuten, aber es kam nicht zurück.“ So schilderte sie es gestern der WAZ.
Ihr Anlass war eine Meldung in der gestrigen Zeitung, dass in den Rheinauen in Duisburg-Walsum ein Wolf vor eine Nachtkamera gelaufen war. Zweifelsfrei ein echter Wolf. Das hat die Stiepelerin dazu animiert , auch von ihrer Sichtung zu berichten. „Erst jetzt melde ich mich zu dem Thema, weil ich annahm, es glaubt mir ohnehin niemand.“
Landesamt nimmt jede vermeintliche Wolfssichtung entgegen
Es war ein Sonntag, 28. Januar, gegen 7.45 Uhr früh. Die Anwohnerin, die im sehr ländlichen Außenbezirk im östlichen Stiepel lebt, sah aus dem Fenster und erblickte das Tier, wie es über die Straße schlich und in Richtung eines Wäldchens und einer Wiese mit Eseln und Schafen verschwand. Es hatte kein Halsband. Ein Hund sei es nicht gewesen. „Ich wüsste nicht, was es sonst gewesen sein könnte.“ Der Wolf sei wohl auf der Durchreise gewesen. Ein Foto hat sie allerdings nicht, auch keine Spuren wie etwa Kot oder ein Haar.
Hat die Frau eine Sensation entdeckt oder sich geirrt? Gerald Sell von der Forstbetriebsstelle der Stadt sagt: „Grundsätzlich ist es theoretisch möglich, dass Wölfe an den Randbereich des Ruhrgebiets kommen.“ Früher oder später werde das so kommen. „Zurzeit halte ich das aber für unwahrscheinlich.“
Das Landesamt für Umwelt und Naturschutz (Lanuv) rät, den „Wolfsberater“ Winfried Hardes vom Regionalforstsamt Ruhrgebiet anzurufen (0231/2217869), wenn jemand meint, einen Wolf gesehen zu haben. Im Zeitraum zwischen April 2016 und März 2017 wurden 200 vermeintliche Wolfssichtungen in NRW gemeldet. Fünf davon haben sich als echt bestätigt.