Bochum. . Nach Bekanntwerden einer Vergewaltigung in Bochum gibt es einen weiteren Fall, in dem ein Sexualstraftäter rückfällig geworden ist.
Die Vergewaltigung vom Blumenfriedhof ist nicht der einzige Fall aus dem „KURS“-Programm, in dem eine Resozialisierung offenbar schiefgegangen ist. „KURS“ steht für „Konzeption zum Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern“, eine resozialisierende Maßnahme der Polizei und Justiz. In den Jahren 2016 und 2017 ist „ein weiterer Bochumer ,KURS-Proband’ rückfällig geworden“. Das sagte die Polizei Freitag auf WAZ-Anfrage.
2017 kam der Beschuldigte in U-Haft
Der Mann ist ausschließlich wegen exhibitionistischer Handlungen vor Kindern zu Haftstrafen verurteilt worden. 2016 war er in Essen beim Entblößen in einem Gebüsch gegenüber einer Jugendlichen und einer erwachsenen Frau aufgefallen.
Außerdem geriet er in Verdacht, sich auf einem Schulhof in Haltern entkleidet zu haben, wenn auch außerhalb der Schulzeit, nicht vor Kindern. 2017 wurde gegen ihn ein weiteres Verfahren wegen Exhibitionismus eingeleitet. Er soll sich vor zwei Kindern (je 12) am Bochumer Hauptbahnhof sexuell gezeigt haben. Danach kam er in U-Haft.
Rückfallquote beträgt drei Prozent
Weitere erhebliche Rückfälle von „KURS-Probanden“ im öffentlichen Raum sind der Polizei eigenen Angaben zufolge nicht bekannt. Aber: „Wir prüfen zurzeit, ob es noch Sachverhalte gibt, die aus Opferschutzgründen nicht kommuniziert worden sind.“ Sexualstraftaten im häuslichen und familiären Bereich teilt die Polizei grundsätzlich nicht mit.
Insgesamt wird die Rückfallquote der 1056 „KURS-Probanden“ in NRW mit drei Prozent angegeben.