Bochum-Dahlhausen. . Die Bochumer Bezirksvertretung Südwest stellt sich gegen die Sperrung der Pontonbrücke. Sie fordert von der Verwaltung neue Lösungsansätze.

Die Sperrung der Pontonbrücke bleibt auch weiterhin ein stark diskutiertes Thema. So auch in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Südwest, die am Mittwoch tagte und das Thema spontan auf Platz eins der Tagesordnung setzte.

Dabei erhöhten die Mitglieder aller Fraktionen den Druck auf die Bochumer Verwaltung, die Sperrung aufzuheben und über neue Lösungsansätze nachzudenken. Anstoß dafür war ein erneut ausführlicher Bericht des Tiefbauamtes, mit der Begründung für eine Beendigung des Fahrversuchs und der darauf folgenden Sperrung der Brücke.

Seit 16. Februar geht nichts mehr

Zur Erinnerung: Seit Oktober testete die Stadt ein Konzept, mit dem per Videoüberwachung das Fahrverhalten auf der Brücke überprüft wurde.

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Bei diesem Fahrversuch, der laut Christoph Matten vom Tiefbauamt ausdrücklich nur zur Überwachung, nicht aber zur Ahndung von Verkehrsvergehen gedacht gewesen sei, ließ sich eine Häufung von verkehrswidrigem Verhalten feststellen. „Durch das dadurch entstandene Risiko hatten wir keine Alternative“, erklärte Matten. Fazit: Seit dem 16. Februar ist die Brücke für Kraftfahrzeuge gesperrt.

Pendler werden beeinträchtigt

Für die Fraktionen der Bezirksvertretung Südwest kein Zustand, der dauerhaft bestehen bleiben darf. Sie forderten nun die Verwaltung auf, über neue Lösungen nachzudenken.

Hauptargument gegen eine Sperrung, sei die enorme Beeinträchtigung der Pendler, die jeden Tag zu Stoßzeiten die Brücke überquerten, erklärte die SPD-Fraktion. Diese Meinung unterstützte auch Heinz Reineke, der die Sitzung mit Interesse verfolgte: „Durch die Sperrung kommt es zu einem enormen Umweg. Für uns Anwohner ist das unzumutbar.“

Viel Unverständnis geäußert

Unverständnis zeigten die Mitglieder der Fraktionen nicht nur für die Sperrung, sondern auch für die nicht vollzogenen Ahndungen der Verkehrsverstöße. „Wenn man diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, bestraften würde, schreckt es auch andere ab“, betonte Norbert Konegen (SPD).

Mögliche Alternativen der Verwaltung

Die Verwaltung hat über mögliche Alternativen nachgedacht

U.a. wurde eine Höhenbegrenzung oder eine Poller-Lösung in Betracht gezogen.

Alle Alternativen stellten aber entweder neue Probleme für andere Verkehrsteilnehmer dar oder seien aus anderen Gründen nicht machbar, erklärte die Verwaltung.

Zudem wurde der Vorwurf laut, dass zu wenig Maßnahmen getestet worden seien und der Einsatz der Polizei erheblich hätte gesteigert werden können, um die Sache unter Kontrolle zu bekommen. „Dafür reichen die Kapazitäten der Polizei nicht aus“, entgegnete Matten.

Neue Ideen der Bezirksvertretung

Damit die Sperrung keine dauerhafte Lösung bleibt, forderten die Fraktionen einstimmig in einem Antrag die Verwaltung auf, zu handeln. Lösungsansätze sehen die Mitglieder vor allem in der Errichtung von Starenkästen oder auch durch den Bau einer Schranke. Zudem gaben die Fraktionen zu verstehen, dass auch die Nachbarstädte aktiv und konstruktiv nach Lösungen suchen sollten. Als letzten Punkt zogen sie einen Neubau einer zweiten Brücke in Erwägung. Der Antrag wird nun der Verwaltung zugetragen und untersucht.