Bochum. Einige Schulen haben mehr Anmeldungen als freie Plätze. Gegen die Ablehnung können Eltern nur wenig tun. Manchmal aber kann eine Anhörung helfen.

Für viele Familien war die Suche nach der passenden weiterführenden Schule in den vergangenen Monaten das beherrschende Thema. Wo werden welche Fremdsprachen unterrichtet? Gibt es besondere Sportangebote? Eine Mensa? Nachmittagsbetreuung? Wo wollen sich die Freunde anmelden?

Nachdem andere Eltern befragt, Schulen besucht und begutachtet worden sind und der Familienrat getagt hat, haben Mütter, Väter, Kinder schließlich eine Entscheidung getroffen. Umso größer das Drama, wenn dieser Tage eine Ablehnung im Briefkasten liegt. Von diesen gibt es nach der ersten Anmelderunde einige. Genaue Zahlen kann Martin Stempel, Leiter des Bochumer Schulverwaltungsamtes noch nicht nennen. Die gebe es erst nach Ende des Verfahrens am 14. März.

Auswahl für Eltern undurchsichtig

Denn in der Zwischenzeit haben Eltern die Gelegenheit, sich gegen den Bescheid zu wehren. Mündlich oder schriftlich könne man sich äußern, heißt es in den Briefen der Schulen. Eine Gelegenheit, noch einmal „anmelderelevante Informationen“ vorzubringen, so Stempel. Doch was genau ist das überhaupt? Zwar legt eine Verordnung genau fest, welche Kriterien bei der Auswahl herangezogen werden dürfen, wenn es mehr Anmeldungen als Plätze gibt – nicht jedoch, ob nur eines oder mehrere Kriterien berücksichtigt oder wie sie gewichtet werden. „Das regelt jede Schule intern“, erklärt Martin Stempel. Und am Ende kommt oft das Losverfahren zum Zuge.

Neues Gymnasium und Schiller-Schule sind beliebt

Für Eltern ist die Entscheidung also schwer durchschaubar. Ihnen bleibt nur, noch einmal die individuelle Situation zu schildern und Aspekte zu betonen, die in eine Rolle spielen könnten. Schließlich werden sich einige an einer anderen als der favorisierten Schule anmelden müssen. Tendenzen sind schon jetzt absehbar: So müssen, wie auch im vergangenen Schuljahr, das Neue Gymnasium und die Schiller-Schule Interessenten ablehnen.

Einige Kinder finden keinen Platz an Gesamtschule

Waren es 2017 insgesamt 14 Kinder, könnten es jetzt aber deutlich mehr sein. „Allerdings stehen der Zahl der Ablehnungen doppelt so viele freie Plätze an anderen Gymnasien gegenüber“, sagt Stempel. Jedes Kind, das in Bochum ein Gymnasium besuchen wolle, könne das tun. Gleiches gilt für die Realschulen, von denen nach aktuellem Stand nur eine Kinder ablehnen muss. Die Hauptschule kann offenbar alle Bewerber aufnehmen; einige Gesamtschul-Interessenten werden auf andere Schulformen ausweichen müssen. Trotz zusätzlicher Kapazitäten durch die neue Gesamtschule (ehemalige Gemeinschaftsschule), könnten 50 bis 60 Kinder übrig bleiben, die zum Beispiel auf die Sekundarschulen müssten.