Mit der „Triennale-Ausstellung“ des Bochumer Künstlerbundes eröffnet das Museum den Ausstellungsreigen 2018. 52 Künstler sind vertreten.
Ein großes Rad dreht der Bochumer Künstlerbund mit der Übersichtsausstellung, die am Wochenende im Museum eröffnet wird: Über 50 Künstlerinnen und Künstler stellen aus. Ein deutliches Indiz dafür, dass die Vereinigung lebt – auch wenn sie schon vor mehr als 70 Jahren gegründet worden ist.
Mit der traditionellen „Triennale-Ausstellung“ des BKB eröffnet das Kunstmuseum gleichzeitig den Ausstellungsreigen 2018. „Wir wollen in der Kunstszene und bei den Bürgern Bochums verortet sein, hier kommt beides zusammen“, so Museumsdirektor Hans Günter Golinski. Im dreijährigen Rhythmus werden Künstler/innen mit regionalem Bezug eingeladen, um Einblick in das aktuelle Schaffen zu geben. „Diesmal hatten sich 91 Künstler mit über 300 Werken beworben“, so die Vorsitzendes des BKB, Jacqueline Kraemer. Aus den Einsendungen hat eine Jury, bestehend aus Künstlern und Kuratoren, eine abschließende Auswahl getroffen. 83 Arbeiten von 52 Künstlern werden nun präsentiert.
Im 1. Obergeschoss wird man beim Rundgang sogleich von der eigentümlichen Anziehungskraft der zeitgenössischen Kunst umfangen. Großzügig sind Hängung und Aufbau der Austellung, jedes Werk hat genug „Luft“ bekommen, um atmen zu können. Das macht es auch für den Betrachter leicht, sich auf die sehr verschiedenen Arbeiten einzulassen, ohne sich bedrängt zu fühlen.
Vernissage am Samstag
Die Ausstellung „Bochumer Künstler 2018“ wird am Samstag (24.) um 17 Uhr im Kunstmuseum, Kortumstraße 147, eröffnet. Vorgesehen sind Redebeiträge von Bürgermeisterin Schäfer, Museumsdirektor Golinski, BKB-Vorsitzende Kraemer und Kulturjournalist Andreas Rossmann (FAZ). Von 18 bis 19 Uhr gibt es einen DJ-Set.
Die Ausstellung ist bis zum 8. April zu sehen, Öffnungszeiten Di.-So. 10-17 Uhr, Mi. 10-20 Uhr
Tatsächlich ist der BKB ein Schmelztiegel künstlerischer Temperamente, die gezeigten Arbeiten reichen von der Druckgrafik bis zur Rauminstallation, wobei allerdings ein Überhang an Malerei festzuhalten ist. Diese zeigt sich besonders augenfällig in den explosiven bzw. beinahe monochromen Großformaten von Uta Hoffmann und Uwe Siemens. Interessant auch die Mitmach-Kunstaktion von Inge Brune. Sie hat eine Wandtafel zum Thema „Recht“ gestaltet, die wortreich auf die vielen Aspekte des Begriffs eingeht. Die Ausstellungsbesucher können bei der Vernissage ihren Beitrag zu dem Kunstwerk beisteuern. Filzmaler liegen bereit, auch gibt es eine Leiter, um Brunes großflächige Arbeit auch „oben“ erreichen zu können.
Man sollte Zeit mitbringen
Luftig-verspielt wirken die dreidimensional in den Raum greifenden Wand-Drahtgebilde von Werner Ryschawy, spontan und doch ausdrucksvoll Doris Trzaskas vielschichtiges Porträt der Künstler-Kollegin Angela Schilling, betörend die den Alltag „mystisch“ überhöhenden s/w-Momentaufnahmen von Felix Freier. Von eigener, strenger Würde ist H.D. Gölzenleuchters großes Holzschnitt-Triptychon „In diesen Tagen“ an der Stirnwand vor der Treppe.
Wie gesagt, es gibt in dieser runden Ausstellung manches zu entdecken. Man sollte Zeit mitbringen, um alles auf sich wirken zu lassen.