Bochum. . Die Stiftung Auszeit hat den CDU-Bürgerpreis verliehen bekommen. Die Initiative will ein Kurzzeitwohnheim für Kinder mit Behinderungen bauen.

Es braucht Kraft, Kinder großzuziehen. Und wenn ein Kind schwer behindert ist, geraten Eltern in eine Situation, die der ganzen Familie noch viel mehr abverlangt. Die Stiftung Auszeit möchte in Bochum ein Haus bauen, um diesen Kindern einen Ort zu geben, an dem sie sich wohlfühlen können. Familien sollen einige Wochen im Jahr Urlaub machen dürfen, ohne die Pflege des kranken Kindes.

Für diese Initiative erhielt die Stiftung am Samstag im Tanas im Schauspielhauses den mit 1000 Euro dotierten 21. CDU-Bürgerpreis. Der Kreisvorsitzende Christian Haardt überreichte die Ehrung an den Vorsitzenden der Stiftung Jochen Grothkop und Kinderärztin Dr. Ulrike Hoffmann. „Der Bürgerpreis 2017 wird erst 2018 verliehen, weil wir ihn bewusst raushalten wollen aus dem Wahlkampf“, sagte Haardt.

Kinderklinik gibt den Eltern Sicherheit

Die Laudatio auf die Stiftung Auszeit hielt Hubert Hüppe (CDU), der von 2009 bis 2013 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen war. Hüppe ist selbst Vater eines Kindes, das mit einer Behinderung auf die Welt kam.

„Wichtig für mich ist, dass die Stiftung gemeinsam mit den Eltern gegründet wurde. Es wird eben nicht über sie, sondern mit ihnen gesprochen“, sagte er. „Es wurden viele Rechtsansprüche für Menschen mit Behinderungen geschaffen, etwa auf Kurzzeitpflege. Aber was nützen diese Ansprüche, wenn es keine Einrichtungen gibt, die diese Plätze anbieten? Hier wollen Sie in Bochum eine Lücke schließen“, sagte Hüppe. Gerade die Zusammenarbeit mit der Kinderklinik bedeute für die Eltern eine wichtige Sicherheit, dass ihr Kind gut versorgt sei.

Haus für Kurzzeitpflege in Planung

Jochen Grothkop informierte in seiner Danksagung über die Pläne der Stiftung Auszeit. Das Haus für die Kurzzeitpflege für Kinder und Jugendliche mit Behinderung soll im Umfeld der Kinderklinik von Ruhr-Universität und St. Josef-Hospital errichtet werden. Pläne eines Architekten liegen bereits vor. Jetzt gehe es darum, eventuell Investoren zu finden und bürokratische Hürden zu überwinden.

„Wir wollen 28 Tage Anspruch im Jahr für die Familien erreichen. Die Eltern brauche eine Woche, um das Kind abzugeben. Sie sollen die erste Woche gemeinsam Urlaub machen können“, so Grothkop. Für das Bauprojekt seien bei der Anfangsplanung um die 3,5 Millionen Euro veranschlagt worden. Wann das Haus real werden kann, ist zurzeit noch ungewiss. Der Vorsitzende sagt: „Dass wir viel Geld brauchen, ist klar.“

>>> INFO: Verein Menschen(s)kinder bereits 2010 geehrt

Jochen Grothkop engagiert sich auch in der Stiftung Kinderzentrum Ruhrgebiet und seit vielen Jahren in dem Verein Menschen(s)kinder. Die Elterninitiative ist Basis der Stiftung Auszeit und wurde bereits im Jahr 2010 mit dem CDU-Bürgerpreis geehrt.

Die Stiftung Auszeit wurde 2016 gegründet. Weitere Informationen finden Interessierte auf www.stiftung-auszeit.de.