Bochum. . 95 Prozent der IG-Metall-Mitglieder an den Bochumer Thyssenkrupp-Standorten stimmten für den Vertag. Arbeitsplätze sollen bis 2026 sicher sein.

Mit 93,6 (Essener Straße) und 98,1 Prozent (Castroper Straße) stimmten die IG-Metall-Mitglieder an den beiden Bochumer Standorten von Thyssenkrupp-Stahl dem Tarifvertrag „Zukunft Stahl“ zu. Dieser wird nur gültig, wenn es zum Zusammenschluss zwischen dem indischen Konzern Tata Steel und der Stahlsparte von Thyssenkrupp kommt.

In den beiden Werken arbeiten rund 2600 Menschen. Damit ist Bochum hinter Duisburg der mit Abstand zweitgrößte Standort von Thyssenkrupp-Stahl. Kern des Vertrags ist eine Beschäftigungsgarantie für alle Beschäftigten bis zum 30. September 2026.

Überprüfung der Warmbandstraße

Die Bochumer Warmbandstraße mit ihren allein rund 600 Mitarbeitern ist allerdings eines der Aggregate, die bis 2021 überprüft werden sollen. „Das eröffnet uns aber auch Chancen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Harald Pfennig. Es gehe nun darum, Perspektiven zu erarbeiten und künftig über intelligente Nutzungsmöglichkeiten nachzudenken.

Die Warmbandstraße ist trotz ihrer erwiesenen Modernität einer der von Schließung bedrohten Werksteile. Für Dirk Sievers, der für die Beschäftigten des Elektrobandwerkes an der Castroper Straße spricht, ist die hohe Zustimmung der Beschäftigten ein Vertrauensbeweis zur IG Metall.

Perspektive für Familien und junge Mitarbeiter

Harald Pfennig sagte auch nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses: „Wir haben den Menschen, den Mitarbeitern jetzt ein wenig mit Sicherheit gegeben. Vor allem haben die Leute eine Planungssicherheit für ihre Familien.“ Ihm ist ganz wichtig, dass damit auch eine Zukunftsperspektive für jüngere Mitarbeiter verbunden sei. Dieser Vertrag biete nun die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Jetzt müsse auch über sinnvolle Investitionen am Standort nachgedacht werden.

Beide Betriebsräte an beiden Standorten freuen sich über die hohe Wahlbeteiligung. Es sei gelungen, die Belegschaften zu überzeugen. Vor allem die Beschäftigungssicherung bis 2026 sei hervorzuheben.