Bochum. . Nach dem WAZ-Bericht über die Jacob-Mayer-Schule haben sich viele Ehemalige gemeldet. Erinnerungen werden wach. Im November gibt es ein Treffen.
Auf reges Interesse ehemaliger Schüler stößt der kürzlich veröffentlichte WAZ-Bericht über die ehemalige Jacob-Mayer-Schule. Da werden Erinnerungen wach!
Die Jacob-Mayer-Realschule war von 1956 bis 1985 im heute von der Musikschule genutzten Gebäude am Westring heimisch. Die Jungen-Realschule, die den Namen des Gründers des Bochumer Vereins trug, war für tausende Schüler eine tägliche Anlaufstelle.
JMS hatte ihre Anfänge in der Blücherstraße
Und das auch schon vor dem Krieg, denn das Gebäude am Westring hatte bereits einen Vorgänger, wie WAZ-Leser Horst Borges (heute Langenfeld) weiß: „Ich habe selbst die JMS besucht, allerdings in ihren Anfängen im Gebäude an der Blücherstraße. 1940 kam ich in die Klasse 6b des 2. Jahrgangs der Schule.“
Der Pfingstangriff auf Bochum in der Nacht vom 12./13. Juni 1943 setzte Borges Schulbesuch ein vorläufiges Ende. „Die Schule war beschädigt, der Unterricht fiel überall aus.“
Mittelschule für Jungen
Auf noch eine andere „Heimat“ der Jacob-Mayer-Schule weist WAZ-Leser Franz Josef Rupprath aus Stiepel hin. Er legte seinem Schreiben an die Redaktion Kopien seiner Zeugnisse der „Mittelschule für Jungen“ aus dem Schuljahr 1939/40 und des Abschlusszeugnisses von März 1947 bei.
Ihnen entnimmt man, dass die JMS zu diesem Zeitpunkt in der Liebfrauenstraße in Altenbochum untergekommen war. Auch das offenbar eine kriegsbedingte Umsiedlung.
Broschüre zum 25-jährigen Bestehen der Schule
Etwas Besonderes hat Achim Schwarzenberg aufbewahrt. Er ist stolz auf die Broschüre „25 Jahre Jacob-Mayer-Schule“, die 1964 herauskam, als Schwarzenberg am Westring Schüler war. „Das Schuljubiläum wurde damals angemessen begangen“, erinnert er sich.
In der Festbroschüre kann man die ganze Geschichte der Schule nachlesen; auch an die Gründerzeit von 1939 wird erinnert. Und an die bereits erwähnten „Wanderjahre“ der JMS , die erst mit dem Neubau von 1956 ein Ende fanden.
Ehemalige Schüler bedauern drohenden Abriss
Eben dieser damalige Neubau, die heutige Musikschule, steht zur Disposition, wenn die angedachte radikale bauliche Umgestaltung des Rathaus-Viertels tatsächlich greifen sollte. Der drohende Abriss ist naturgemäß nichts, was alte Jacob-Mayeraner begeistert.
„Mit großem Interesse, aber auch mit Bedauern haben viele ehemalige Schüler in der WAZ die Geschichte und das ,Schicksal’ der Lehranstalt und des Gebäudes gelesen und festgestellt, dass ein Stück Bochumer Geschichte verschwinden soll“, schreibt Dieter Dorsel aus Castrop.
Der Bochumer hält mit anderen Ehemaligen die Erinnerung an seine alte Schule wach. „Aus den Jahrgängen 1958/59 bis zum Abschlussjahrgang 1962 mit 27 Absolventen treffen sich seit 2015 viele Ehemalige und denken dabei sehr gern an das vermittelte Wissen, bisweilen erfolgte Streiche, an den Schulalltag, an Tagesausflüge, an mehrtägige Wanderfahrten sowie an den damaligen Lehrkörper“, schreibt Dorsel. Zumal der Deutsch-, Geschichts- und Bio-Lehrer Hans Sembritzki besondere Wertschätzung erfahre.
Aus Hessen und der Pfalz
Für das nächste Schultreffen im November 2018 hätten bereits 22 Ehemalige zugesagt, so Dorsel. Die Jacob-Mayer-Schüler kommen von überall, aus Hessen genauso wie aus Rheinland-Pfalz, auf Besuch in ihre Schulstadt.
>>> Neuplanung für das Gelände am Rathaus
- Ob die Musikschule/Jacob-Mayer-Schule abgerissen oder in Teilen erhalten bleibt, steht dahin. Das Gebäude ist Teil der von der Stadt angestrebten, groß angelegten Neuplanung für den Bereich Viktoriastraße am Rand der Innenstadt.
- Fest steht, dass die Musikschule ins frühere Arbeitsgericht und somit in unmittelbare Nähe des Musikforums umziehen wird. Das leer stehende Schulgebäude am Westring 32 steht dann, ebenso wie das benachbarte Gesundheitsamt, Baujahr 1958, zur Disposition.