Bochum. . Die Internationale Gartenausstellung (IGA) soll 2027 ins Ruhrgebiet kommen. In Bochum sollen dafür fünf Parks auf einer Route vernetzt werden.

Die Internationale Gartenausstellung (IGA) soll in neun Jahren das Ruhrgebiet erblühen lassen. Bochum gilt in den Planungen des Regionalverbandes als bedeutender Standort des Großereignisses: Die wichtigsten Parks der Stadt sollen auf einer Route vernetzt werden.

53 Kommunen, vier Kreise, ein Ziel: die IGA. Bis zum Jahr 2027 will das Revier ein weiteres Dekadenprojekt stemmen und sich bis zu fünf Millionen Besuchern aus aller Welt als grüne, zukunftsweisende Metropole präsentieren.

200 Millionen Euro Investitionen

Die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft hat bereits 2016 entschieden, ihre alle zehn Jahre stattfindende Leistungsschau des Gartenbaus (im vergangenen Jahr war Berlin Austragungsort) 2027 an das Ruhrgebiet zu vergeben. In dieser Woche legte der Regionalverband Ruhr (RVR) einen ersten, noch vorläufigen Projektplan vor.

Danach sollen 200 Millionen Euro (davon ein Viertel als Zuschüsse aus verschiedensten Fördertöpfen) in die grünen Lungen der Städte und Gemeinden investiert werden: insbesondere in sechs „Zukunftsgärten“ in Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen sowie in den Kreisen Recklinghausen, Unna und Wesel, die neu angelegt werden und in denen Eintritt erhoben werden soll.

Grünanlagen werden aufgewertet

„Unsere Gärten“ ist ein zweiter Baustein der IGA überschrieben. Dabei soll auch Bochum zur Geltung kommen: Bestehende Landschaftsparks und Grünanlagen sollen aufgewertet und über Themenrouten miteinander verbunden werden.

Für unsere Stadt werden in dem Projektplan der Stadtpark, der Schlosspark Weitmar, der Westpark, der Botanische Garten der Ruhr-Universität und der Stadtgarten Wattenscheid genannt.

Entscheidung des Rates steht noch aus

Im Gespräch sind zudem der Hauptfriedhof in Altenbochum, der Blumenfriedhof an der Harpener Straße und der Friedhof Hamme. Auch das Freizeitzentrum Kemnader See soll mit eingebracht werden.

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Wie eine „Parkroute“ in Bochum aussehen könnte und was in den einzelnen Anlagen genau passieren soll, soll in den nächsten Monaten genauer ausgearbeitet werden. Auch eine politische Entscheidung des Rates steht noch aus – in Bochum wie in allen anderen teilnehmenden Städten und Kreisen.

Wiesental im Blick

Kritik an den RVR-Plänen äußert Heinz Herker. Der Bochumer Unternehmer, bis 2013 Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft und Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, begrüßt ausdrücklich das Votum des Verbandes für das Ruhrgebiet.

Gerade für seine Heimatstadt hätte sich der 73-Jährige jedoch einen „großen Wurf“ erhofft. Heißt: die Anlage eines der „Zukunftsgärten“ als eigentliche Publikumsmagneten für die Millionen erwarteten Besucher.

„Das Wiesental und seine grüne Achse wären dafür hervorragend geeignet gewesen. Die IGA hätte damit in Bochum wirklich Neues erschaffen, statt nur vorhandene Parks und Flächen aufzuhübschen. Das ist zwar auch nachhaltig, aber unterm Strich nicht mehr als Stückwerk“, erklärte Herker im WAZ-Gespräch.