Altenbochum. . Bei den Arbeiten am künftigen Seniorenwohnheim in Altenbochum wurde ein Kanal beschädigt. Stadt sorgt für Notlösung und prüft nun den Schaden.

Die Baustelle an der Wittener Straße/Ecke Goystraße scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Immer wieder kommt es dort, wo die Asisa GmbH ein Seniorenwohnheim errichten lässt, zu Problemen (siehe Info-Box). Jüngst wieder. Bei den Bauarbeiten ist ein Kanal beschädigt worden. Dies bestätigt die Stadtverwaltung auf Nachfrage.

„Unsere Kollegen sind derzeit ständig vor Ort und beaufsichtigen die Übergangslösung, für die wir gesorgt haben“, berichtet Thomas Fründ vom Baustellen-Marketing der Stadt. Wichtig sei zunächst gewesen, den Menschen zu helfen. Denn das offenbar auf der Baustelle entstandene Problem strahlt bis in die Nachbarschaft aus.

Zu den Leidtragenden zählt auch die Bäckerei Wickenburg direkt gegenüber der Baustelle. Dort lief der Keller voll. „Das Abwasser konnte nicht abfließen“, erzählt Bäcker Lars Wickenburg. Auch die Regenwasserleitung sei in Mitleidenschaft gezogen worden. „Sämtliche Fallrohre, die das Regenwasser von unserem Dach auffangen, führen dieses nun direkt auf die Straße ab.“

Stadt: Bauherr trägt die Kosten

Wie gesagt, laut Thomas Fründ alles nur eine Übergangslösung. „Wir haben eine Art Bypass errichtet“, sagt er. Das defekte Kanalstück wird durch eine oberirdische Leitung umgangen. Mittels einer geräuscharmen Pumpe werden die Abwasser aus einem Schacht hochgepumpt und nach ein paar Metern „über Tage“ in den nächsten Schacht wieder abgelassen. Fründ: „Damit schließen wir aus, dass Keller in der Nachbarschaft noch einmal überflutet werden.“

Die Stadtverwaltung prüft nun, wie groß der Schaden ist und was gemacht werden muss. „Im Idealfall können wie den Kanal vom Schacht aus reparieren“, sagt Thomas Fründ. Ist der Schaden jedoch größer, müsse die gesamte Haltung – das Stück zwischen zwei Schächten – erneuert werden. Dann werde die Straße geöffnet und wohl auch gesperrt. Die jetzige Notlösung beeinflusst den Verkehr nicht.

Statik- und Abstimmungsprobleme

Eigentlich sollte das Seniorenwohnheim schon ab Mitte November 2015 gebaut werden. Doch gleich zu Beginn sorgten Statikprobleme für Verzögerungen im Zeitplan.

Zuletzt stand die Baustelle still, weil Fehler in der planerischen Abstimmung zwischen Statiker und Architekten aufgetreten waren. Diese Probleme scheinen nun ausgeräumt. „Im Januar geht es auf der Baustelle weiter“, kündigt Larissa Impris von der Asisa GmbH an.

Laut Stadtverwaltung ist der Schaden am Kanal entstanden, weil zähflüssiges Dämmmaterial über einen nicht abgedichteten alten Hausanschluss in den städtischen Kanal gelaufen ist. „Beim Versuch der Baufirma, diesen sogenannten Dämmer, eine Art Pampe, die sich nach einiger Zeit verhärtet, wieder zu entfernen, ist der Kanal kaputtgegangen“, erklärt Thomas Fründ.

Für ihn ist damit auch klar, wer für den Schaden aufzukommen hat: „Die Kosten trägt der Verursacher bzw. der Bauherr. Sollte es dahingehend Probleme geben, gehen wir das Ganze juristisch an“.

Auch Lars Wickenburg wird finanzielle Ansprüche geltend machen. „Bisher liegen wir bei rund 2000 Euro“, sagt er, „doch da kommen ja noch weitere Reparaturen hinzu.“ Für ihn sei zunächst die Verwaltung erster Ansprechpartner. „Wir sind ja dem städtischen Kanalnetz angeschlossen.“

Der Investor, die Asisa GmbH, will allerdings von einem auf der eigenen Baustelle entstandenen Kanalschaden nichts wissen. Asisa-Geschäftsleiterin Larissa Impris: „Uns ist nichts gemeldet worden. Da muss ich den Bauleiter fragen.“