Bochum. . Eine Krise der rot-grünen Koalition in Bochum gibt es nicht. Das zeigt die Wahl des Beigeordneten für Bildung, Kultur und Sport. Ein Kommentar.
Das Messer in der Tasche blieb zu, die rot-grüne Koalition hat ihre Nagelprobe bestanden. Davon jedenfalls muss ausgehen, wer das Ergebnis der geheimen Beigeordnetenwahl von Donnerstag bewertet. 42 Stimmen hatte Rot-Grün an Bord, 42 Stimmen erhielt der neue Mann, der in Bochum künftig Akzente setzen soll in den Bereichen Bildung, Kultur und Sport: Dietmar Dieckmann.
Für die Opposition ist dieses Ergebnis eine herbe Enttäuschung. Zum einen, da die eigene Kandidatin verbrannt ist und sich mit ihrer Bewerbung in Minden bestimmt keine neuen Freunde gemacht hat. Zum anderen, weil die Vermutung, dass es in den Reihen von Rot-Grün einen Riss gibt, der Ziel für weitere Attacken sein könnte, erst einmal widerlegt ist.
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Völlig aus der Welt war die Hoffnung allerdings auch nicht, wie eine nicht-öffentliche Abstimmung aus dem Frühjahr beweist. Eine Stimme aus der Koalition verhinderte damals wohl die Übernahme der Steag-Fernwärme durch Gelsenwasser.
Dietmar Dieckmanns Nagelprobe beginnt im Mai. Dann muss der Gelsenkirchener, der seit Jahrzehnten ganz unverblümt mit dem SPD-Parteibuch Karriere macht, den Beweis antreten, dass auch in einem Ministerium zu lernen ist, was vor Ort von Bedeutung ist.