Harpen/Grumme. . Buselohbrücke soll für 80 000 Euro illuminiert werden. Heute hat der Bezirk Mitte das Wort. Debatte über Verkehrsberuhigung auf Josephinenstraße.
Seit zwei Monaten verbindet die neue Buselohbrücke die Stadtteile Harpen und Altenbochum wieder miteinander. Nun soll das Bauwerk noch aufgehübscht werden – mit Lichtkunst. Geplant ist, den markanten Neubau, der tagsüber durch seine roten Bögen auffällt, auch während der Nachtstunden zu betonen.
Einfach nicht genug Geld
Der Bezirk Nord indes will andere Wege gehen: „Die Brücke ist bereits ausreichend beleuchtet. Wir beantragen, die Mittel in Höhe von 80 000 Euro plus 1800 Euro jährlich an Folgekosten für andere Standorte im Bochumer Norden einzusetzen, wo wir schon lange die Straßenbeleuchtung ausbessern wollten“, so Philipp Welsch (SPD) in der letzten Sitzung des Jahres. Sein Kollege von der CDU, Andreas Konze, schlug in die gleiche Kerbe: „Wir haben einfach nicht genug Geld.“ Lothar Soldat vom Tiefbauamt gab zu bedenken: „Ich glaube nicht, dass wir die Mittel einfach verschieben können.“
Bahn stimmt Kunst am Bau zu
Die Bahn hatte der Kunst am Bau zugestimmt. Geplant ist, eine Teil-Illuminierung vorzunehmen. Ein Effekt entsteht schon, wenn allein die Diagonalen angeleuchtet würden. Weil die Brücke als Eingangstor zur Innenstadt und Richtung Harpen gilt, könnte sie ähnlich gewertet werden wie die Unterführungen im Gleisdreieck, die nach und nach zu Kunst-Licht-Toren wurden. Angenehmer Nebeneffekt: Die Kosten halbieren sich auf 80 000 Euro. Mittel sind im Haushalt 2018 eingestellt.
Entscheidung fällt erst im Januar
Schließlich lehnte die Bezirksvertretung Nord einstimmig die geplante Brücken-Licht-Kunst ab. Heute aber befasst sich der Bezirk Mitte mit dem Thema, bevor der Ausschuss für Infrastruktur im Januar das letzte Wort haben wird.
Keine Abstellfläche für Radarwagen
Ein wie von der SPD vorgeschlagenes Schild „Anlieger frei“ ab Wiemannskamp/Wasbaum hätte zur Folge, dass Anlieger nur ihre eigenen Straßen nutzen dürften.
Geschwindigkeitskontrollen wird es nicht geben: Sie seien, so ergab die Recherche der Verwaltung, wegen fehlender Abstellmöglichkeiten für den Radarwagen nicht möglich.
Vor einem Jahr hat die SPD-Fraktion im Bezirk eine Anfrage gestellt, wie die Verkehrssituation auf der Josephinenstraße entschärft werden könne. Gemeint ist der Abschnitt für Rechtsabbieger von der Castroper Straße: Die Straße ist abschüssig, so dass Tempo 30 zumeist nicht eingehalten werde. Und im Kurvenbereich liegt eine Awo-Kita. Aus der Gegenrichtung führen viele zu schnell aus der Diemel- in die Josephinenstraße und missachteten die Rechts-vor-Links-Regelung an der Böckenbergstraße. Wilfried Paulner: „Die Anwohner beschweren sich seit langem. Das Tempo-30--Schild ist verdeckt, die Markierung zerfahren.“
Schwellen könnten Raser aufhalten
Daraufhin haben Verkehrsplaner und Polizei die Situation untersucht; Ergebnis: Raser auf der Diemel-/Böckenbergstraße könnten durch den Einbau einer Schwelle gebremst werden. Das würde auch Fußgängern das Straßenqueren erleichtern. Eine weitere Schwelle, so die Verwaltung, böte sich an der Eder-/Werrastraße an. Für beide Einbauten sei allerdings kein Geld da.
Wohl keine Einbahnstraßen-Regelung
Eine Einbahnstraßenregelung der Ederstraße, wie von der SPD angeregt, kommt für die Verwaltung nicht in Frage. Sie weist darauf hin, dass die Wohnstraßen zwischen Castroper Hellweg, Josephinenstraße und Wiemannskamp allesamt Tempo-30-Zonen sind. Um die Wirksamkeit dieser Verkehrsberuhigung zu erhöhen, werde die Markierung in der Einmündung Josephinenstraße erneuert, die Beschilderungen verbessert.
Einen unverhältnismäßig hohen Durchgangsverkehr, der den Stau auf der Castroper Straße umfährt, könne nicht festgestellt werden. Auch der Polizei liegen keine Erkenntnisse über Unfallgefahren vor, so dass es keinen Grund gibt für eine Einbahnstraße.
Die Bezirksvertretung legte fest: Es seien Maßnahmen nötig. So sollen 5200 Euro eingestellt werden für die Pläne, wo Berliner Kissen und Schwellen eingebaut werden können.