Langendreer/Werne. Erst sollten die Bauarbeiten im Spätsommer starten. Stadt entschuldigt sich für den Verzug. Bezirksvertreter fordern bessere Informationspolitik.

Am 8. Januar soll es losgehen. Definitiv. Dann will die Stadt endlich damit beginnen, den maroden Kanal unter der Mansfelder Straße zu erneuern. Gute vier Monate später als geplant. Und ein gutes Dreivierteljahr, nachdem durch einen Tagesbruch ohnehin erst entdeckt worden war, in welch schlechtem Zustand der Kanal sich befindet.

Wegen der Verzögerung musste die Verwaltung ordentlich Kritik einstecken. Nicht nur von Anwohnern und Kaufleuten, die sich schlecht informiert fühlten, auch und vor allem von der Lokalpolitik.

Stadt entschuldigt sich

Das war mit ein Grund, weshalb Marko Siekmann vom Tiefbauamt nun in der Bezirksvertretung Ost noch einmal vorstellig wurde, um die Gründe für den verspäteten Kanalneubau zu erklären. Und um sich zu entschuldigen. Es sei leider viel schiefgegangen, sagte er und räumte zudem ein: „Stimmt, wir hätten früher informieren müssen.“ Plan sei gewesen, im August mit der Baumaßnahme zu beginnen. „Das hat nicht geklappt, weil die Baufirma zeitlich in Verzug geriet.“ Eine neue Ausschreibung hätte zu lange gedauert, sagte Siekmann. „Außerdem waren wir froh, eine Firma gefunden zu haben.“ Jetzt, wo die Baubranche so boomt.

Die Möglichkeit einer Sanktion, wie von der Bezirksvertretung nachgefragt, sieht Marko Siekmann nicht gegeben: „Verbindliche Zeitpläne werden mit den Baufirmen erst bei richtig großen Maßnahmen im Millionen-Euro-Bereich gemacht.“ Für den Kanalneubau an der Mansfelder Straße sind 680 000 Euro veranschlagt. Der Rat gab noch vor der Sommerpause grünes Licht, da es sich ja um eine dringende Angelegenheit handelt, wie der Tagesbruch zeigt.

Zwei weitere Kanalerneuerungen stehen an

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Dirk Meyer, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung, kritisierte nicht nur den spärlichen Informationsfluss in Sachen Mansfelder Straße. „Beim Kanalbau an der Von-Waldthausen-Straße wurde die Baufirma damit beauftragt.“ Das gehe so nicht. Auch Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche verwies noch einmal darauf, wie wichtig es sei, auch die Lokalpolitik zu informieren. „Wir helfen gerne dabei, die Informationen zu verbreiten.“

Marko Siekmann nutzte seinen Besuch im Amtshaus Langendreer, um noch zwei weitere anstehende Kanalerneuerungen zu erläutern: unter der Straße Im Breien und der Krachtstraße in Werne. Der Mischwasserkanal Im Breien (Baujahr 1 910) wird aufgrund erheblicher Mängel im Januar erneuert. An der Krachtstraße ist der geplante Neubau eines Seniorenheims Grund für die Kanalerneuerung, die in der ersten Jahreshälfte 2018 stattfinden soll. Kostenpunkt beider Projekte: je 75 000 Euro.