Bochum. . Beliebte Auktion für Amnesty International fand bereits zum 46. Mal in den Kammerspielen statt. Thom Pokatzky schwingt bewährt den Hammer.
Auf der Jagd nach den etwas ausgefalleneren Weihnachtsgeschenken zieht es die Bochumer Kunstfreunde seit vielen Jahren zur traditionellen Kunstauktion für Amnesty International in die Kammerspiele. Am Sonntag fand sie bereits zum 46. Mal (!) statt – und das Interesse war wie immer enorm.
Dass die Auktion vor einigen Jahren vom Bühnensaal in das wesentlich gemütlichere „Tanas“-Foyer verlegt wurde, hat der Atmosphäre der locker fünfstündigen Veranstaltung spürbar gut getan. „Hier ist einfach alles viel entspannter“, meint die Besucherin Rosemarie Bertram, die die Auktion für die Menschenrechtsorganisation seit Jahren besucht. Natürlich ist es vor allem der Nervenkitzel beim Bieten und Überbieten, der den Reiz für sie ausmacht: „Da denkt man, endlich hat man’s, und dann hebt doch noch ein anderer den Finger“, schmunzelt sie. Ein festes Limit setzt sich Bertram in jedem Jahr: „Mehr als 150 Euro gebe ich nicht aus.“
Hälfte der Exponate stammt aus Bochumer Kunstszene
180 Werke von mehr als 80 Künstlern aus dem Ruhrgebiet und darüber hinaus kommen im Laufe des Tages unter den Holzhammer von Thom Pokatzky, der wie immer souverän durch die Auktion führt. Etwa die Hälfte der Exponate werden aus der Bochumer Kunstszene beigesteuert. Acryl-Gemälde, Aquarelle, Fotografien und Zeichnungen sowie ungewöhnliche Kunstwerke wie Häkelarbeiten und Streichholz-Skulpturen finden für den guten Zweck ihre Abnehmer.
Ein Drittel des Auktionserlöses verbleibt auf Wunsch beim Künstler, während der Rest der Menschenrechtsarbeit von Amnesty International zugute kommt. Damit wird nicht nur die Arbeit der Bochumer Gruppe finanziert. „Es werden von dem Geld auch weltweit Menschenrechtsverletzungen recherchiert, um den Betroffenen medizinisch, juristisch und psychologisch zu helfen“, sagt Amnesty-Mitglied Ingrid Schleicher. Im letzten Jahr kamen rund 6000 Euro zusammen.