Bochum. . Rudolf-Steiner-Schule in Langendreer wurde im April 1958 gegründet. Festjahresaktivitäten beginnen im November und enden mit dem Oberstufenball.

  • Rudolf-Steiner-Schule in Langendreer wurde im April 1958 gegründet. Alle zehn Jahre wird groß gefeiert
  • Das Programm der Festjahres-Aktivitäten ist ebenso lang wie abwechslungsreich
  • Schule erwartet viele Ehemalige. Unter anderem Star-Tenor Torsten Kerl

Die Alte Villa verbindet alles – und alle. Dort jedenfalls, an der Hauptstraße 238 in Langendreer, begann es. Bierbrauer Johann Wilhelm Müser lebte da lange mit seiner Familie. In dieser Müser-Villa wurde am 21. April 1958 die erste Waldorf-Schule im Ruhrgebiet gegründet. Rudolf-Steiner-Schule-Ruhrgebiet hieß sie anfänglich. Alle zehn Jahre wird das seitdem groß gefeiert.

Längst ist die Schule gewachsen. Aktuell warten die Verantwortlichen noch auf grünes Licht für einen Erweiterungsbau. Auch das Geburtstagsprogramm wird gefühlt immer länger und abwechslungsreicher. Es ist in das laufende Schuljahr eingebunden. Die Festjahres-Aktivitäten beginnen in diesen Herbstferien. Am 3. und 4. November findet eine Internationalen Fachtagung für Kommunikation in der Schule statt. Letzter Akt des Festjahres ist der Sommerball der Oberstufe am 12. Juli. Dazwischen gibt es noch acht weitere Programmpunkte.

1958 gab es 200 Schüler in vier Klassen

„Wir wollen uns um unsere zukünftige Schule kümmern“, sagt Lehrer Harald Thon. „Wir versuchen uns noch einen Tick mehr Mühe bei der Außendarstellung zu geben.“ Auch die Rudolf-Steiner-Schule muss sich um neue Schüler bemühen. 920 sind es aktuell.

Zu dem Zeitpunkt, an dem dieses Bild entstand, also 1960, gab es die Rudolf-Steiner-Schule bereits zwei Jahre.
Zu dem Zeitpunkt, an dem dieses Bild entstand, also 1960, gab es die Rudolf-Steiner-Schule bereits zwei Jahre.

1958 waren es 200 in vier Klassen. Die passten alle in die Alte Villa. „Damals waren wir einzügig“, sagt Karl-Heinz Scharpey vom Trägerverein der Schule. Es gab drei erste Volksschulklassen mit je 30 Kindern und eine Oberschulklasse. „Jetzt sind wir dreizügig, von Klasse eins bis 13.“ Damals war weniger das Problem, Schüler zu finden, sondern Lehrer. „Zu der Zeit“, sagt Lehrerin Bettina Kröner-Spruck, „gab es zu wenig Lehrer. „Da war es verboten, eine Schule zu gründen. Aber die Schulgründer haben gesagt, das machen wir trotzdem.“

Viele prominente Ehemalige der Waldorf-Schule

Die Schulgründer, das waren das Lehrer-Ehepaar Irene und Wilhelm Wollborn aus Essen, der VEW-Direktor Willy Müller, der Arzt Klaus Dumke, der Rechtsanwalt Wilhelm Ernst Barkhoff, Heinz Eckhoff, Klaus-J. Fintelmann, Karl-Ernst Neuhöfer, Charlotte Reineck und Gisela Reuther. 1953 hatten sie bereits den Waldorfschulverein gegründet.

Zu den zahlreichen Veranstaltung im Verlauf des Festjahres erwarten die Organisatoren zahlreiche Ehemalige. „Die Verbindung zu den Ehemaligen ist bombastisch“, sagt Thon. „Wir wollen möglichst viele Klassentreffen organisieren.“ Zu den Ehemaligen gehören unter anderem einige Prominente: dm-Gründer Götz Werner und Götz Rehn, Geschäftsführer von Alnatura, oder auch Star-Tenor Torsten Kerl. Er kehrt im April 2018 zu einem Benefizkonzert an seine ehemalige Schule zurück. Im gleichen Monat richtet die Schule auch ihr Geburtstags-Wochenende aus.

>>> INFO: Waldorf-Impulse finden weltweit Verbreitung

Die Initiative zur Gründung der Rudolf-Steiner-Schule in Langendreer war der Startschuss zur Gründung aller Schulen im Ruhrgebiet und des Waldorf-Instituts in Witten-Annen.

  • Von Bochum aus fanden viele „Waldorfimpulse“ weltweit Verbreitung und auch die Gründung der GLS-Bank, das „Jeki“-Projekt, „Theater Total“ wurden aus Bochum „impulsiert“.