Bochum. . Zunehmende Tätlichkeiten gegenüber Rettungskräften sorgen für Verunsicherung. Ein Appell von WAZ-Redakteurin Gianna Schlosser für mehr Respekt.
Wer Hilfe braucht, bekommt Hilfe. Dessen kann er sich sicher sein. Ein Anruf – und Rettung naht. Und doch treten einige diese schöne Selbstverständlichkeit mit Füßen – und das noch nicht einmal nur sinnbildlich.
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Rettungskräfte, die lernen, einen geordneten Rückzug mitzudenken, die lernen, sich mit einem Notfallrucksack zu verteidigen?! Man muss sich beinahe darüber wundern, dass noch keiner einfach mal den Dienst verweigert hat, angesichts von Belastungen, die ganz sicher nicht zu seiner Jobbeschreibung gehören. Früher habe man ihnen „gut, dass Sie da sind!“ entgegengerufen – heute immer öfter: „Wo waren Sie denn so lange?“, erzählt der Rettungsdienstchef beiläufig. Aus dieser vermeintlichen Randnotiz spricht eine egomanische Forderungshaltung, die ins Bild passt: „Warum steht der Rettungswagen so, dass ich nicht weg kann? Warum fährt der nicht woanders her? Wieso muss ich jetzt wieder warten?“
Wer so tickt, sollte am besten irgendwo ins Nirgendwo ziehen. Wo niemand in der Nähe ist, der stört und auf den man Rücksicht nehmen muss. Und sich dann aber bitte nicht wundern, wenn das mit dem Anruf und der Hilfe im Notfall nicht ganz so gut klappt.